Chronik

Lebenshilfe: Kritik an „Benachteiligung“

Die Arbeitskräfte der Lebenshilfe würden großteils nicht von der Pflegereform profitieren – viele würden erwägen, den Betreuungsberuf zu verlassen. Diese Kritik und Sorge richten Mitarbeitende eines Lebenshilfe-Seniorenheims in einem offenen Brief an Soziallandesrätin Martina Berthold (Grüne).

Zwei Drittel der Beschäftigten würden keine Zusatzzahlungen aus der Pflegereform erhalten, das sei nämlich von ihrer Ausbildung abhängig, obwohl sie dieselbe Arbeit leisten würden, schildert Tobias Gefahrt, Betreuer bei der Lebenshilfe.

„Ich erhoffe mir eine Gleichstellung der Mitarbeiter der Lebenshilfe mit jenen in Seniorenheimen. Denn es profitieren von diesem Geld nur jene, die eine Pflegeausbildung haben. Wer eine solche nicht hat, bekommt davon nichts. Dabei leisten auch unsere Mitarbeiter sehr viel. Wer glaubt, die würden mit den Leuten nur Kaffee trinken, kann gerne einmal zu uns kommen und sich anschauen, was wir arbeiten. Da geht es um ganzheitliche Betreuung, und auch wir machen Pflegearbeit“, betont Gefahrt.

„Auch Einsatz für sozialen Frieden bemessen“

Auch das jüngste Gehaltsplus von acht bis zehn Prozent sei zu wenig. Bemessen solle auch werden, wie viel jemand zum Funktionieren einer friedlichen und sozialen Gesellschaft beitrage, fordern die Lebenshilfe-Mitarbeitenden.