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WM: Von Großbild-Leinwand bis Boykott

Unmittelbar vor Beginn der Fußball-WM in Katar (Asien) schwanken Salzburgs Wirte zwischen Großbild-Leinwand und totaler Ablehnung. Die einst so beliebte öffentliche Übertragung von WM-Spielen in Salzburger Lokalen ist jedenfalls verpufft.

Ein striktes „Nein“ zur Übertragung kommt zum Beispiel vom ARGE Beisl in der Landeshauptstadt: Weil der katarische WM-Botschafter Homosexualität wörtlich geistigen Schaden genannt hat, habe man eben einen geistigen Schaden und zeige nichts.

Ebenso ablehnend ist die Haltung Academy Bar im Salzburger Andräviertel, einst Hochburg solcher Übertragungen: Man boykottiere die WM nicht, man ignoriere sie wegen der Art der Vergabe in den Wüstenstaat und der Missstände dort.

Rossbräu und Sternbräu mit Public Viewing

Anders reagiert das Rossbräu an der Alpenstraße mit einer ebenfalls langen Tradition der Fußball-Übertragungen: Die Gäste wollen Fußball sehen, und danach richte man sich, heißt es.

Ähnlich agiert auch das Sternbräu in der Altstadt mit einer Großleinwand in einer eigenen Fanzone. Beim Gambswirt in Tamsweg (Lungau) gibt es für die Fußball-Übertragungen eigene Räume, im Stadtkino Hallein (Tennengau) ist das gleich ein ganzer Saal.

Mittersiller Hotel mit „salomonischer“ Lösung

Salomonisch löst man das „Aufreger“-Thema im Hotel Heizmann in Mittersill (Pinzgau). Wenn jemand ein Spiel unbedingt sehen wolle, schalte man im Gaststüberl dafür ein Fernsehgerät ein. Dort gebe es für etwa ein Dutzend Zuseher Platz.

Auf die sonst üblichen Public Viewings im Gastgarten verzichte man aber. Ein Grund dafür sei die für eine Fußball-WM ungewöhnliche Jahrezeit mit eher schon winterlichen Temperaturen. Zudem stoße diese WM aber auch bei vielen Interessierten auf Kritik und Ablehnung, begründet Wirtin Leni Gassner.