Lebensmittel im Restmüll
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Chronik

Kampagne gegen Lebensmittelvergeudung

Mit einer Kampagne sagt das Land jetzt der Lebensmittelverschwendung den Kampf an. Neun Kilogramm an noch essbaren Lebensmitteln wirft ein durchschnittlicher Salzburger Vier-Personen-Haushalt pro Monat in den Müll.

Gerade an Wochenenden wird viel eingekauft – etwa auch am Biomarkt in der Salzburger Altstadt. Es wird aber auch viel weggeworfen. 16 Prozent des Restmülls in den Salzburger Abfalltonnen bestehen aus noch verwertbaren Lebensmitteln, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold (Grüne).

„Unser Ziel ist, dass Konserven, die noch verschlossen und intakt sind, oder Lebensmittel, die man noch essen kann, nicht im Müll landen. Wer hier mit Bedacht vorgeht, schont sowohl das eigene Geldbörsl als auch das Klima. Hier werden oftmals Ressourcen vergeudet, dass es manchmal schon wirklich weh tut“, kritisiert Berthold.

„Mit der Menge könnte der Lungau ernährt werden“

Jede Salzburgerin und jeder Salzburg wirft – statistisch betrachtet – pro Jahr 27 Kilogramm noch essbare Lebensmittel in den Müll. „Mit diesen unnötig weggeworfenen Lebensmitteln könnten alle 20.000 BewohnerInnen des Lungaus ernährt werden“, betont Berthold.

Lebensmittel im Restmüll
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Pro Person und Jahr landen im Bundesland Salzburg 27 Kilo an noch essbaren Lebensmitteln im Restmüll

Gründe, warum so viel Essbares im Restmüll landet, gibt es viele. Einer sei die steigende Zahl von Ein-Personen-Haushalten – es gebe aber auch andere Gründe, sagt der Leiter der Umweltabteilung beim Land Salzburg, Markus Graggaber.

„Hoffen auf ein Drittel weniger noch Essbarem im Müll“

„Vielen Menschen fehlt beim Essen die Planbarkeit – sie wissen im vorhinein oft nicht, wann sie zu Hause kochen bzw. essen können. Sie kaufen zum Beispiel ein und kommen dann drauf, dass sie doch auswärts essen. So ein Lebensstil ist sicher mit ein Grund dafür, dass Lebensmittel, die noch essbar wären, oft im Müll landen. Und genau das versuchen wir jetzt zu ändern. Meine Hoffnung wäre, dass wir damit in den nächsten zwei bis drei Jahren ein Drittel an noch essbaren Lebensmitteln im Restabfall vermeiden könnten“, sagt Graggaber.

Hinter jedem noch essbaren Lebensmittel im Müll stecke Geld – teilweise sogar viel Geld, betont auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold. „Wenn ein Lebensmittel schon schimmelt, werfe ich es auch weg, denn da ist mir meine Gesundheit wichtiger. Aber alles, was wirklich noch essbar ist, landet bei mir im Gemüse-Gröstl“, sagt Berthold.

Gemüse-Gröstl
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Das Gemüse-Gröstl ist eine Möglichkeit, noch unverdorbenes Gemüse gut zu verwerten.

In Salzburg landen jährlich 15.000 Tonnen im Restmüll

Dass in Salzburgs Privathaushalten jährlich rund 15.000 Tonnen essbare Lebensmittel im Restmüll landen, ist allerdings nicht neu: Dieser Wert ist bereits seit etlichen Jahren gleich hoch.

Kampagne gegen Lebensmittelvergeudung

Mit einer Kampagne sagt das Land jetzt der Lebensmittelverschwendung den Kampf an.