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Wirtschaft

Lebensmittel: Kritik an „Spekulation“

Die vielfältige Krise aus Engpässen, Lieferschwierigkeiten und hohen Energiekosten sei optimal für fragwürdige Geschäfte von Spekulanten. Besonders in der Lebensmittelindustrie werde die Lage immer schwieriger, heißt es beim Gewürzhersteller Wiberg mit Sitz in Salzburg.

Man sei mit horrenden Preisforderungen von Lieferanten konfrontiert. Die Methoden würden immer dreister, so Wiberg-Geschäftsführer Godert Tegelberg: „Wir sind immer wieder überrascht, dass dann bestimmte Produkte überhaupt nicht mehr geliefert werden, von einem Tag auf den anderen. Man bekommt dann gesagt oder wird sogar erpresst, da heißt es dann: ‚Hey, bezahlen Sie den doppelten Preis, sonst bekommen Sie die Ware nicht.’“

Beobachtungen auch bei Spar und anderen

Solche Entwicklungen wurden zuletzt auch von Sprechern des Spar-Konzerns scharf kritisiert. Es gebe mittlerweile „börsennotierte Gierkonzerne“, die gezielte Preistreiberei praktizieren würden. Und auch für Wiberg seien die Preise von Lieferanten oft nicht nachvollziehbar, so Manager Tegelberg: „Wir haben ein Beispiel aus Serbien, wo wir schon seit 20 Jahren den Paprika in toller Qualität gekauft haben. Die wollen nun plötzlich 70 Prozent mehr haben. Das sehen wir nicht ein.“

Künstlicher Mangel zur Preistreiberei?

Laut Insidern sollen Rohstoffe in Anbaugebieten sogar gehamstert und zwischengelagert werden, um künstliche Engpässe zu erzeugen. In der Folge sollen sie dann zu völlig überhöhten Preisen auf dem Weltmarkt verkauft werden können. Immer mehr Firmen verzichten auf Dienste solcher Zulieferer und suchen sich neue Lieferanten. Oder man streicht überteuerte Produkte einfach komplett aus dem eigenen Sortiment.

Engpässe, Lieferschwierigkeiten, Energiekosten, diese vielfältige Krise sei optimal für fragwürdige Geschäfte von Spekulanten.