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Politik

Antheringer Au: FPÖ für Prüfung durch Rechnungshof

Der Kauf der Antheringer Au durch das Land Salzburg könnte zum Fall für den Landesrechnungshof werden. Die FPÖ beantragt eine Prüfung des umstrittenen Geschäftes. Das Land soll 37 Mio. Euro für 500 Hektar Auwald zahlen. In Zeiten von Krisen sei das viel zu viel, so die Freiheitlichen.

Es ist vor allem der Kaufpreis, der im Mittelpunkt der Kritik steht – und die Frage, wie dieses Geschäft eigentlich zustande gekommen sei. Das Land Salzburg will aus der Antheringer Au ein „naturnahes Naherholungs- und Hochwasserschutzgebiet“ machen.

Eine wirtschaftliche Verwertung – etwa des Baumbestandes, der vorhandenen Jagd- und Fischereirechte oder des dort nutzbaren Schotters – ist nicht geplant.

„Land kann mit Au wirtschaftlich nichts anfangen“

Wie sich nun herausstellt, ist eine solche wirtschaftliche Nutzung vertraglich aber auch ausdrücklich ausgeschlossen – alle etwaigen Einkünfte würden wieder an den Verkäufer Max Mayr-Melnhof fallen, kritisiert jetzt die Salzburger FPÖ-Vorsitzende Marlene Svazek.

„Wirtschaftlich kann das Land Salzburg mit diesem Gebiet überhaupt nichts anfangen. Und am Ende des Tages geht der Wert gegen null – dabei haben wir 37 Millionen Euro dafür bezahlt“, sagt Svazek.

„Landesrechnungshof soll Causa prüfen“

In mehreren Gutachten sind genau die wirtschaftlich wertvollen Bereiche mit hohen Millionenbeträgen veranschlagt – allein die Jagd mit drei Millionen, und so kommt auch der hohe Kaufpreis zustande. Einzelheiten seien allerdings nicht nachvollziehbar, weil die wesentlichen Unterlagen nicht veröffentlicht würden, kritisiert Svazek.

„Wir bekommen das Gutachten nicht ausgehändigt und kennen den Kaufvertrag nicht. Wir versuchen, uns mit Anfragen irgendwie durchzuhanteln und Licht ins Dunkel zu bringen. Als Oppositionspartei stoßen wir jetzt aber an unsere Grenzen und es kann uns daher nur mehr der Landesrechnungshof weiter helfen.“

Gutschi verteidigt Geschäft

Die ressortzuständige Landesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) verteidigt das Geschäft. Das Land brauche genau dieses Gebiet für das große Naherholungs- und Hochwasserschutz-Projekt Antheringer Au. Der Kaufpreis sei daher gerechtfertigt. Zudem könnten die Wertgutachten beim Amt der Landesregierung sehr wohl eingesehen werden, allerdings nur persönlich, so Gutschi.