Bund und Land Salzburg haben das Projekt gefördert. Finanziert und betrieben wird die Anlage im Stadtteil Schallmoos von der Salzburger Ökostrombörse, einem gemeinnützigen Verein, der derzeit auch ein kleines Wasserkraftwerk am Almkanal in Salzburg-Leopoldskron baut.
Bis zu 50 Kilowattstunden Strom kann die Photovoltaikanlage pro Tag produzieren gut die Hälfte des täglichen Verbrauchs des insgesamt fünfstöckigen Gebäudes. Auch Nachts wird das Haus noch mit Solarstrom aus dem Akkuspeicher im Keller versorgt.
Sauberer Strom vom Dach mit Hilfe von Land und Bund
Die Klima- und Energiekrise haben die Bewohner zum Umdenken bewegt. „Es ist für uns ein großer Schritt in die richtige Richtung. Grüne Energie ist die einzige, die eine faire Chance hat in der Zukunft“, sagt Mieterin Helena Elsenwenger. „Ich finde es eine sehr gute Idee, Wohnhäuser von mehreren Parteien zu nutzen, um sauberen Strom zu bekommen“, sagt Wohnungseigentümerin Johanna Höfler und begrüßt auch die Kostenersparnis durch das gemeinsame Projekt.
Die Errichtungskosten von 70.000 Euro hat die Ökostromböse finanziert. Das Land und der Bund haben die Errichtung jeweils zur Hälfte gefördert. Für etwa für 2.800 Euro plus Servicegebühr haben die Wohnungseigentümer Strombezugsrechte erworben und erhalten nun 30 Jahre lang Strom zum Fixpreis.
Dachsanierungen ideal zur Umrüstung auf Solarstrom
Noch werden solche Anlagen auf Dächern bestehender Häuser selten nachgerüstet. Oft scheitere es an der Finanzierung oder der Einigung aller Eigentümer. Mit dem neuen Modell der Ökostrombörse soll sich das ändern, denn gerade auf älteren Dächern biete sich eine PV-Anlage an, sagt der Obmann der Ökostrombörse Franz Kok.
„Im Verbund mit einer Dachsanierung kann eine Photovoltaikanlage sogar einen Beitrag liefern, die Sanierungskosten zu decken. Die Ersatzrate für Dächer in Salzburg allein bringt schon tausende PV-Anlagen, die etabliert werden können“, sagt Kok.
Überschüssiger Strom wird ans öffentliche Netz verkauft
Die Hausgemeinschaft in Schallmoos kann ihren gesamten selbst produzierten Strom nicht selbst verbrauchen. Vor allem im Sommer werden 30 Prozent ins öffentliche Netz eingespeist und für aktuell 50 Cent pro Kilowattstunde verkauft.