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ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

8. Dezember: Zwei Handelsriesen schließen

Während im Lebensmittelhandel heuer zwei Supermarktketten ihre Filialen am 8. Dezember nicht aufsperren, halten Händler im Europark und in der Salzburger Altstadt an dem Einkaufsfeiertag fest. Es sei einer der umsatzstärksten Tage des Jahres und man wolle in Zeiten sinkender Kaufkraft das Potenzial voll ausschöpfen.

Vor allem die Sport-, Textil- und Elektrobranche profitieren vom Geschehen am 8. Dezember seit vielen Jahren. Lidl und Hofer halten heuer jedoch ihre Filialen geschlossen. Nach herausfordernden Zeiten in den Lockdown-Jahren gehe es für das eigene Personal um ein Zeichen der Wertschätzung, heißt es bei den Diskontern.

„Selbstverständlich hat es in den vergangenen Jahren Gründe gegeben, dass wir offengehalten haben. Dieses Jahr in der Abwägung mit den ökonomischen Vorteilen und der Situation der Mitarbeiter in den letzten Monaten, haben wir beschlossen, dass wir dieses Jahr geschlossen halten“, sagt Lidl-Unternehmenssprecher Simon Lindenthaler.

Europark setzt auf volle Geschäfte

Anders im Europark – hier wird der 8. Dezember auch heuer zum Einkaufsfeiertag: Mit der Teuerung leidet auch die Kaufkraft – die Kunden sind zurückhaltender – aus diesem Grund will das Einkaufszentrum das Weihnachtsgeschäft voll ausschöpfen:

„Grundsätzlich hat der Handel schwierige Zeiten hinter sich, das wissen wir. Das Weihnachtsgeschäft ist essentiell. Insofern ist jeder gute Tag den wir im Haus haben für die Händler sehr wichtig“, sagt Europark-Centermanager Manuel Mayer.

Mit einer extrem dünnen Personaldecke kämpft man auch hier. 140 Stellen sind aktuell ausgeschrieben. Ein Arbeitstag mehr in Form eines Feiertages mache in der Personalsituation nicht mehr viel aus und Arbeiten am Feiertag sei auch für die Mitarbeiter lukrativ:

„Die Personalthematik hängt sich nicht nur am 8. Dezember auf. Das ist eine Herausforderung, die viele Betriebe haben. Wenn es persönliche Bedürfnisse gibt, wird in der Planung darauf Rücksicht genommen“, sagt Mayer.

Auch Salzburger Altstadt hält Geschäfte offen

Auch in der Salzburger Altstadt sehen viele Händler dem Geschäft am 8. Dezember schon mit großer Erwartung entgegen. Manchen spüren schon jetzt die negativen Folgen von Inflation und allgemeiner Teuerung. Es gebe weniger Kunden, heißt es. Eine Prognose für das Weihnachtsgeschäft traut man sich im Handel noch nicht abzugeben.

„Es ist ein absolut wichtiger Tag für uns. Ich bin vorsichtig optimistisch. Ich glaube schon, dass wir weiterhin gute Geschäfte machen werden, aber natürlich ist jeder mit seinen Investitionen vorsichtig, weil wir alle nicht wissen, was auf uns zukommt“, sagt
Modehändlerin Michaela Schirlbauer aus der Salzburger Altstadt.

Größte Herausforderung ist auch hier die Personalsituation, allerdings stehen hier am 8. Dezember oft die Geschäftsführer selbst im Geschäft: „Die Personalsituation ist für einen Tag zu teuer. Ich muss den Mitarbeiter dreifach zahlen. Er steht herinnen und ich zahle den Tag sowieso, dann braucht er den Feiertagszuschlag und einen Tag frei. Das ist mir zu viel. Ich schaffe das nicht, aber ich schaffe es allein, wenn ich herinnen stehe“, sagt Schirlbauer.

Wieder Debatte um Einkaufsfeiertag

Der 8. Dezember ist seit langem Reibungspunkt, wenn es um das Aufsperren des Handels geht. Heuer bleiben gleich mehrere Supermärkte zu.