Nach der großen Demonstration am Freitag in Wien haben Sonntagnachmittag auch in Salzburg wieder mehr als tausend Menschen gegen die CoV-Maßnahmen der Politik, den Lockdown und die kommende Impfpflicht demonstriert.
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Chronik

Bei harten Debatten zählen Argumente kaum

Eine psychologische Studie der Uni Salzburg zeigt nun deutlich auf, dass bei verhärteten Debatten wie etwa um die Corona-Schutzimpfung Argumente auf beiden Seiten auf taube Ohren stoßen. Österreichweit nahmen 1.170 Menschen anonym an der Studie teil.

Es waren konkrete Aussagen zur Covid-Impfung, die bei Befürwortern wie Impfgegnern auf Ablehnung stießen – je nachdem, wem die konkrete Aussage zugeordnet wurde. „Wer etwas sagt, hat großen Einfluss auf unsere Reaktion“, erklärt dazu Lukas Thürmer, der an der Uni Salzburg im Bereich politische und interkulturelle Psychologie forscht und lehrt.

Der Umkehrschluss – wonach man etwa Promis für Kampagnen verwenden möge, um Inhalte über bekannte und beliebte Personen zu transportieren, greife aber zu kurz, betont Thürmer.

„Unterschiedliche Meinungen hören, dann entscheiden“

„Es hat sich gezeigt, dass diese Praxis nicht effektiv ist. Viel mehr muss man sich auf einen kritischen Diskurs einlassen. Als Gesellschaft müssen wir wieder dahin kommen, dass wir wieder mehrere Stimmen hören, und dass gerade die Personen, die zuerst am Zweifeln waren und sich dann für die eine oder die andere Option entschieden haben, wieder dazu führen können, dass wir wieder auf die Inhalte schauen und nicht mehr darauf, wer etwas sagt.“

Die Studie des Psychologen Lukas Thürmer wurde kürzlich in den „scientific reports“ veröffentlicht. Nun findet sie eine Fortsetzung, da zwei Studierende für ihre Abschlussarbeit nun tiefer auf die Argumente von Impfgegnern eingehen wollen.

Teilnahme an der Studie anonym möglich

Wer bei der Studie mitmachen will – die Teilnahme erfolgt vollkommen anonym – kann sein Interesse per e-Mail bekunden. Die Adresse lautet pip@plus.ac.at – als Betreff sollte „Meine Meinung“ angeführt werden.