Mobil sein bis ins hohe Alter ist für viele eine Selbstverständlichkeit. Knapp 20 Prozent der Bevölkerung gehören mittlerweile zur Altersgruppe der über 65-Jährigen. Entsprechend steigt auch die Zahl älterer Verkehrsteilnehmer.
Amtsarzt für regelmäßige Checks
Es würden sich auch Fälle häufen, bei denen Fahrzeuglenker zu spät erkennen, dass ihre Fahrtauglichkeit eingeschränkt ist, sagt Amtsarzt Robert Sollak von der Landessanitätsdirektion: „Es fällt dann externen Personen auf, das sind Verwandte oder Nachbarn. Da geht es zum Beispiel um Bagatell-Unfälle beim Einparken, in der Garage.“
Im schlimmsten Fall führt das zu tragischen Unfällen wie Ende August. Ein 78-Jähriger fuhr laut Polizei wegen eines neurologischen Problems in einen Gastgarten in der Alpenstraße.
„Nicht nur Lkw-Lenker verpflichten“
Um solche Unfälle zu verhindern, gibt es in anderen Ländern Europas ab einem gewissen Alter eine verpflichtende Überprüfung der Fahrtauglichkeit, so der Amtsarzt: „Es wäre sinnvoll, regelmäßig darauf zu schauen. Das macht man ja auch bei anderen Krankheiten. Man sollte das nicht nur bei Lkw-Fahrern machen – wie bisher.“
Dadurch könnten vor allem auch die Angehörigen entlastet werden, sagt Sollak: „Ich hatte schon Fälle, da waren die Verwandten froh, dass der Amtsarzt den Führerschein nicht mehr gegeben hat. Da blieb es ihnen erspart, dass sie etwas sagen müssen.“
Gegner verweisen auf jüngere Raser
Andere Fachleute sowie sie Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ weisen generelle Beschränkungen und kollektive Überprüfungen zurück. Die meisten schweren Unfälle würden durch jüngere Raser verursacht, heißt es dort. Ältere Autofahrer seien in den meisten Fällen sogar sicherer, weil deutlich zurückhaltender unterwegs.