Salzburgs wichtigster Außenhandelsmarkt ist Tschechien – abgesehen von den noch immer verbleibenden Spitzenreitern Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika.
Tschechischer Flugzeugbau längst Weltspitze
Der österreichische Wirtschaftsdelegierte Roman Ruch ist in Prag stationiert: „In Tschechien gibt es drei Autowerke plus etwa tausend Zulieferbetriebe. Da kann sehr viel zugeliefert werden. Tschechien hat auch eine sehr gute Luftfahrtindustrie. Das weiß kaum jemand. Tschechien ist eines der drei bis vier Länder in der Welt, die ein ganzes Flugzeug bauen können. Man kann alle Komponenten dafür erzeugen. Dazu braucht es eine Menge an Zusatzleistungen – auch in der Logistik.“
Tschechien gilt zudem als extrem sicherer Markt, der voll auf die EU und den Westen orientiert ist.
Stahlbau Oberhofer hofft auf Südosteuropa
Salzburgs Industrie sieht auch die Staaten des Westbalkans als großen Hoffnungsmarkt, der in den nächsten Jahren noch intensiver beackert werden solle. Die Firma Oberhofer in Saalfelden (Pinzgau) ist zum Beispiel Salzburgs größter Stahlbauer. Sie hat unter anderem das Dach der Felsenreitschule gebaut. Von zehn Millionen Euro Jahresumsatz wird bisher aber nur eine Million im Export erwirtschaftet. Das soll sich ändern.
Investitionen als riesige Chancen
Man habe vor allem die so genannten Nah-Märkte im Westbalkan im Auge, sagt Oberhofer-Geschäftsführer Michael Haslinger: „In den nächsten fünf Jahren müssen mehrere Milliarden Euro auf dem Balkan investiert werden. Wir erhoffen uns schon, dass wir dort mitarbeiten können und entsprechende Gesprächspartner kennenlernen.“
Bosnien-Herzegowina boomt und boomt
Einer dieser Hoffnungsmärkte ist Bosnien-Herzegowina. Die Exporte aus Salzburg dorthin sind innerhalb eines Jahres um 21 Prozent gestiegen – auf aktuell rund 55 Millionen Euro jährlich, sagt die Wirtschaftsdelegierte Martha Suda: „2021 hatte Bosnien ein Wirtschaftswachstum von 7,5 Prozent, heuer wird es sich auf etwas über zwei Prozent einpendeln. Aber ja, da ist noch sehr viel möglich für Österreich.“
Auch Skidata weiter sehr aktiv
Die Firma Skidata in Grödig ist weltweit aktiv und immer auf der Suche nach neuen Märkten. Russland ist wegen der Sanktionen völlig weggebrochen. Der Westbalkan gilt als ein Hoffnungsgebiet für Zutrittssysteme bei Stadien, Parkgaragen oder Liftanlagen, sagt der Manager James Toal von Skidata: „Prinzipiell sehen wir wieder leichtes Wachstum. Es ist noch sehr zart und bescheiden. Aber generell wachsen diese Märkte.“