Bis zu 17 Millionen Menschen wollen laut einer aktuellen Studie der Österreich Werbung heuer Urlaub in Österreich machen. Entsprechend gut war Dienstag auch die Stimmung der Tourismusreferenten aller neun Bundesländer bei ihrem Treffen am Wolfgangsee.
Inflation: Gäste lassen sich kaum abschrecken
Auch die anhaltenden Probleme durch Teuerung, hohe Energiepreise und Fachkräftemangel täten dem erfreulichen Blick auf die Wintersaison keinen Abbruch, so Salzburgs Regierungschef Haslauer: „Die Buchungslage ist ausgezeichnet, wirklich gut, überraschend gut. Es gibt gewisse Versuche, die Teuerung durch Urlaubskürzungen um einen Tag auszugleichen. Dazu kommen Buchungen im Viersternebereich statt im oberen Luxusbereich.“

Saisoniers: „Neue Herkunftsländer finden“
Das größte Problem der Branche sei neben Teuerung und Energiekosten der Personalmangel, sagte Haslauer. Gründe seien eine Pensionierungswelle und weniger Personal aus klassischen Saisonierländern wie Ungarn, Slowakei und Kroatien: „Wir müssen auch über das Thema sprechen, wo es noch Märkte von Arbeitskräften gibt, die noch ansprechbar sind. Und wie können wir uns mit jenen behelfen, die schon aus dem Berufsleben ausgeschieden sind. Da muss es unbedingt eine Anhebung der Zuverdienstgrenzen für Pensionisten geben.“
Kündigungen: Heftige Kritik der AK an Hoteliers
Dass erst jüngst nach Ende der Sommersaison wieder rund 3.650 Tourismusangestellte beim AMS arbeitslos gemeldet wurden, führt andererseits zu heftiger Kritik von Arbeiterkammer und Gewerkschaft. Sie fordern ein Modell wie auf dem Bau, um mit Urlaubs- und Abfertigungskasse witterungsbedingte Schwankungen bei der Arbeit auszugleichen.
Staatssekretärin gegen AK-Forderung
Diesem Modell konnten die Tourismusreferenten der Bundesländer und Staatssekretärin
Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) bei ihrem Treffen am Wolfgangsee wenig abgewinnen. Sie betonte, man müsse stattdessen Saisonverlängerungsmodelle finden, die sinnvoll sind: „Wir sollten keine teure Kasse neu etablieren. Aber das ist Angelegenheit der Sozialpartner.“
Die emotionale Diskussion über saisonbedingte Arbeitslosigkeit im Tourismus geht also weiter.