1707 wurde die Kollegienkirche als Ort der Weisheit und als Kirche der Universität geweiht, heute bildet sie den idealen Ort, um sich der Auseinandersetzung mit Kunst und Glauben zu widmen. Es hat bereits Tradition, dass Kunst in der Kollegienkirche Platz gegeben wird, seit der Generalsanierung der Kirche 2013 hat sich die Zusammenarbeit aber intensiviert.
„Wie die Kirche fertig war, hat der damalige Erzbischof Alois Kothgasser zu mir gesagt, dass ich eine Kunstkirche daraus machen soll. Kunst, Kirche und Glaube war immer eine Dreiheit, die zusammengehört hat – die größten Künstler haben immer wo in einer Kirche gearbeitet und ihre Kunst geschaffen“, sagt der Direktor der Universitätskirche und Hochschul-Seelsorger Christian Wallisch-Breitsching.

Lichtdurchfluteter Kirchenraum
Den dargebotenen Kunstformen sind in der Kirche am Universitätsplatz kaum Grenzen gesetzt – die Kirche war in den vergangenen Monaten Ausstellungsort, Spielort, Austragungsort von Festivals und hat auch Platz geboten für die Aufführung von Passionskonzerten. Spartenunabhängig sorgt der lichtdurchflutete Kirchenraum für eine besondere Stimmung und wird von den Künstlern geschätzt.
Große Kirche und Wirkung der Bilder
Die Größe der Kirche wirkt sich auch auf die Wirkung der Bilder aus: „Die Kirche ist wunderschön, aber riesig. Es ist dann eine Gratwanderung, wie groß das Bild sein kann, das man aufhängen kann und wie klein erscheint es dann im Vergleich zum Raum“, schildert Künstlerin Jutta Blühberger.
Kirche auch Proberaum für Studierende
Künstler Rudolf Brudl betont das Zusammenwirken von moderner Kirche und Kirche: Es ist wichtig, dass man moderne Kunst in die Kirche hineinbringt, denn dadurch lebt das Ganze." Besonderes Augenmerk liegt auch in der Zusammenarbeit mit Studierenden – sie finden in der Universitätskirche Möglichkeiten, die kein Leersaal oder Probenraum bietet. „Hier in der Kirche gibt es Stellen, wo es bis zu acht Sekunden Hall gibt, das hat man in einem normalen Proberaum nicht. Da kann man mit Werken, die für kleinere Räume komponiert wurden, sehr interessante Sachen finden“, sagt Schauspielstudentin Juliette Larat.