Auf den absoluten Nächtigungsrekord im Sommertourismus folgte nun wenig später zu Saisonende eine Kündigungswelle. Aktuell sind beim AMS rund 3.600 Tourismusangestellte arbeitslos gemeldet und damit rund 15 Prozent aller Arbeitskräfte im Tourismus. Im Vergleichszeitraum 2021, in dem die Delta-Welle schließlich zu einem Lockdown geführt hatte, waren neun Prozent weniger Tourismusangestellte arbeitslos gemeldet. Die Branche klage über Fachkräftemangel, beendet nach Saisonende aber die Arbeitsverhältnisse mit ihren Angestellten, kritisiert der Salzburger AK-Chef Peter Eder. Und das AMS veranstalte auch noch Jobbörsen wie in der vergangenen Woche für anerkannte Flüchtlinge.
Eder fordert Systemwechsel
So könne es im Tourismus nicht mehr weitergehen, so Eder. Er fordert einen grundlegenden Systemwechsel: „Das haben wir schon immer kritisiert, wenn man Gewinne privatisiert und die Kosten sozialisiert. Man sollte die guten Zeiten nützen, um für die schlechten vorbereitet zu sein.“ Eder fordert Ganzjahresjobs auch im Tourismus.
Geld vom Staat wäre zum Start nötig
Um ein solches System zu ermöglichen, brauche es staatliche Anschubfinanzierung, sagt der AK-Präsident. Im Gegenzug würde sich die öffentliche Hand die Kosten für Arbeitslose ersparen, die nach dem jeweiligen Saisonende wieder auf der Straße stehen, so Eder.