SPÖ Landesparteichef David Egger bei Landesparteirat in Salzburg
SPÖ/Arne Müseler
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Politik

SPÖ: 97,1 Prozent für Egger als Spitzenkandidat

Der Landesparteirat der Salzburger SPÖ hat Freitagabend Landesparteichef David Egger mit 97,1 Prozent zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im April gewählt. Auch die Landes- und Bezirks-Kandidatenlisten wurden fixiert.

Mit dem Landesparteirat, dem zweithöchsten Parteigremium, stellte die SPÖ am Abend die Weichen vor der Landtagswahl. 97,1 Prozent der rund 200 Delegierten kürten David Egger zum Spitzenkandidaten. Gestärkt durch die aktuell guten Umfragewerten der SPÖ – vor allem auf Bundesebene – schwor Egger in einer emotionalen Rede die Genossen nach einem Jahrzehnt in der Opposition auf eine Rückkehr in die Landesregierung ein: „Nach zehn Jahren Verwalten ist jetzt die Zeit gekommen, dass wir gemeinsam, unsere Bewegung, eine Veränderung für die normalen Leute in Salzurg einläuten.“

Allerdings gehe es nicht um eine Regierungsbeteiligung „um jeden Preis“, betonte Partei-Landesgeschäftsführer Gerald Forcher.

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SPÖ Landesparteichef David Egger bei Landesparteirat in Salzburg
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Die Wahlliste für die Landtagswahl im April 2023 wurde Freitagabend fixiert
SPÖ Bundesparteiobfrau Pamela Rendi-Wagner bei Landesparteirat in Salzburg
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Auch Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner unterstützte Egger

Egger will „nicht so sein“ wie ein ÖVP-Landeshauptmann

Auf Kritiker „aus der konservativen Ecke“, ging der SPÖ-Spitzenkandidat in seiner Rede ebenfalls ein: „Die ÖVP sagt immer: ‚Der Egger hat keine Erfahrung, der Egger ist naiv.‘ Aber ganz ehrlich – bei aller Wertschätzung allen ÖVP-Landeshauptleuten gegenüber: Das letzte, was ich will, ist zu sein wie einer von denen.“

Der ÖVP gehe es um den Machterhalt, nicht um die Menschen in dem Land." Er selbst wolle weder Posten und Prestige, noch eine gewisse Klientel bedienen. „Menschen mit einem normalen Haushaltseinkommen sollen sich wieder etwas aufbauen oder sich Eigentum schaffen können.“ Passend dazu übte Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner in ihrer Gastrede scharfe Kritik an der Tatenlosigkeit der Bundesregierung in Wien gegen Teuerung und Energiekrise und an der „noch nie da gewesenen politischen Schamlosigkeit“.

9-Euro-Ticket, 1.000 geförderte Mietwohnungen pro Jahr

Inhaltlich will die SPÖ im Wahlkampf mit der Forderung nach einem 9-Euro-Ticket für Salzburg, kostenloser Kinderbetreuung, einer Reform der Wohnbauförderung mit der Errichtung von 1.000 geförderten Mietwohnungen pro Jahr oder dem Abschöpfen von Übergewinnen bei der Salzburg AG punkten. Das finale Wahlprogramm wird aber erst im Jänner beschlossen.

David Egger zum SPÖ-Spitzenkandidaten gewählt

Auch weitere Kandidatinnen und Kandidaten fixiert

Landeschef David Egger führt nicht nur die Landesliste, sondern auch alle Bezirkslisten an. Unmittelbar hinter ihm befindet sich mit Bettina Brandauer aus Kuchl (Tennengau) das einzige neue Gesicht auf einem prominenten Listenplatz. Auf sie folgt SPÖ-Landtagsklubvorsitzender Michael Wanner aus der Stadt Salzburg. Auf den weiteren Plätzen kommen mit Barbara Thöny (Platz 4, Pinzgau), Markus Maurer (Platz 5, Flachgau), Sabine Klausner (Platz 6, Pongau), Roland Meisl (Platz 7, Tennengau) und Karin Dollinger eine Reihe Landtagsabgeordnete. Helmut Steger (Platz 9, Lungau) und Michaela Schmidt (Platz 10, Stadt Salzburg) komplettieren die ersten zehn Plätze auf der Landesliste. Alle wurden am Freitagabend mit Zustimmungswerten zwischen 91,4 Prozent und 99,1 Prozent gewählt.

Bei der Salzburger Landtagswahl 2018 hatte die SPÖ mit 20,0 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis in der Zweiten Republik erzielt, wurde aber knapp vor der FPÖ zweitstärkste Partei im Land. Im Salzburger Landtag halten die Sozialdemokraten derzeit acht der 36 Sitze, fünf davon wurden 2018 über Grundmandate in den Bezirken erzielt.