Freitagabend werden zum 55. Mal die österreichischen Bauherren-Preise vergeben – dieses Mal in Salzburg. Von fünf Siegerbauten stehen zwei in der Landeshauptstadt. Es geht um die Pädagogische Hochschule und eine Wohnsiedlung im Stadtteil Aigen. Beide sind keine Neubauten, sondern Erweiterungen samt innovativen Renovierungen.
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Zwei Bauherren-Preise gehen nach Salzburg

Freitagabend werden zum 55. Mal die österreichischen Bauherren-Preise vergeben – dieses Mal in Salzburg. Von fünf Siegerbauten stehen zwei in der Landeshauptstadt. Es geht um die Pädagogische Hochschule und eine Wohnsiedlung im Stadtteil Aigen. Beide sind keine Neubauten, sondern Erweiterungen samt innovativen Renovierungen.

Ein Jury-Mitglied beschreibt das Salzburger Siegerprojekt Friedrich-Inhauser-Straße in Salzburg Aigen sinngemäß so: „Es war einmal eine Wohnhausanlage – errichtet 1985, bautechnisch in die Jahre gekommen, mit morschen Balkonen, undichten Fenstern und hohen Heizkosten, optisch wie zu Omas Zeiten.“

Zwei zusätzliche Etagen aus Holz

Anstatt die Anlage abzureißen oder nur thermisch zu sanieren, entscheidet sich die Bauträgerin Heimat Österreich, das Vorhaben zu modernisieren und „nachzuverdichten“. Der Bestand mit den Giebeldächern blieb und wurde jeweils mit zwei Etagen aus Holz aufgestockt. Statt der 75 sind es nun 99 Wohnungen. Jede Einheit bekam einen Garten oder einen Balkon. Acht Lifte wurden angebaut.

Bewohner von Konzept begeistert

Die im Vorjahr fertig renovierte und erweiterte Anlage wurde nun ausgezeichnet – und damit auch das Architekten-Duo Christoph Scheithauer und Stijn Nagels von „cs-architektur“. In der Siedlung leben Familien aus 20 verschiedenen Ländern.

Das zweite Salzburger Siegerprojekt ist die Pädagogische Hochschule im Stadtteil Nonntal – erbaut in den späten 1960er-Jahren. Sie gehört zu einem großen Schulkomplex.

Neue Pädagogische Hochschule besticht

Auf den ersten Blick ist die Renovierung nicht unbedingt erkennbar. Die charakteristischen Betonplatten auf den Fassaden lassen sich nicht mehr reinigen. Und dennoch: Die beiden Gebäudetrakte blieben erhalten, sind nun verglast und umhüllen die neugeschaffene Aula, einen abgesenkten und sehr großen Audimax, mehrere kleine Hörsäle sowie einen Speiseraum. Die Leitfarbe ist rot.

Die Zentralvereinigung der Architekten Österreichs vergibt diese Auszeichnungen jährlich an Gebäude und Siedlungen, die Ästhetik und positiv herausragende Eigenschaften bei der Gebäudetechnik verbinden.