Tempo 80 – Immisionsgesetz Luft auf der Westautobahn in Kraft
ORF.at/Georg Hummer
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Politik

Umstrittener 80er auf Stadtautobahn fällt

Am Donnerstag endet die Begutachtungsfrist für die Abschaffung des seit langer Zeit umstrittenen Tempolimits von 80 km/h auf der Salzburger Stadtautobahn. Die nötige Verordnung wird demnächst von dem – wegen des Pflegeskandals bald zurücktretenden – Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) unterschrieben.

Der flexible „Luft-80er“ war ein Projekt der damaligen Salzburger Grünen-Chefin und Vizeregierungschefin Astrid Rössler. Er wurde vor sieben Jahren eingeführt und von Anfang an heftig kritisiert – auch wegen der Verkehrssicherheit. Wegen besserer Pkw-Motorentechnologie und dadurch stark verbesserter Luftwerte soll nun auf der Stadtautobahn bald wieder das 100er-Limit gelten.

Keine rechtliche Grundlage für Rösslers Modell

Es fehle nun die rechtliche Grundlage für den 80er, sagt Rösslers grüner Amtsnachfolger Schellhorn. Die jetzige Entscheidung basiere auf Fakten. Sie sei „nicht politisch“. Zwei Jahre lang wurden die strengen Grenzwerte zur Luftreinhaltung an den Messstellen deutlich unterschritten. Auch in Zukunft soll die Luftqualität an der Autobahn nachhaltig gut bleiben, sagt Alexander Kranabetter, Leiter des Referats für Immissionsschutz im Amt der Landesregierung.

Stadtautobahn Tempo 80
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Rössler fordert weiter den 80er

Künftig darf man auf der Stadtautobahn also wieder 100 km/h fahren. Die Maßnahme habe über die Jahre 36 Tonnen Stickstoffoxide und 1,2 Mio. Liter Treibstoff eingespart, heißt es vom Land.

Die früher zuständige Landespolitikerin Rössler sagt zur Entwicklung, aus Gründen des Gesundheitsschutzes sei die Rücknahme des 80er-Limits abzulehnen. Laut neuen Empfehlungen der WHO sei Luft an der Autobahn auch weiterhin zu stark mit Schadstoffen belastet, so die Grüne.

Politik kassierte 22 Mio. von Bevölkerung ein

Das Land Salzburg hat durch die Radarkontrolle des 80ers in siebeneinhalb Jahren laut eigenen Angaben rund 22 Millionen Euro an Strafgeldern von den Autofahrerinnen und Autofahrern eingenommen.