Wissenschaft

Durchbruch für Forscherteam mit Salzburgern

Einem internationalen Forscherteam rund um Botaniker der Universitäten Salzburg, Wien und Regensburg ist jetzt ein Durchbruch gelungen. Die Wissenschafter haben einen Beweis erbracht für eine Hypothese zur Evolution der Bestäubung von Pflanzen durch Tiere.

Konkret geht es darum, dass Pflanzenschädlinge zu Bestäubern werden können. Aus Feind kann mit der Zeit Freund werden, lautet sinngemäß die Basis der sogenannten „Antagonist capture“ Theorie: Dabei „schnappen“ sich Pflanzen Schädlinge und machen sie sich zu Nutze.

In der österreichischen Laborstation in Costa Rica haben die Forscher genau das nun bewiesen. Sie haben sich dafür ein spezielles Aronstabgewächs genauer angesehen. Diese Pflanzen werden von nachtaktiven Käfern bestäubt – tagaktive Weichwanzen dagegen fressen ihre Pollen.

Wanzen tragen Blütenstaub weiter

Anders ist dies bei dem zur selben Gattung gehörenden untersuchten Gewächs: Es hat einen neuen Duft mit einer bisher unbekannten Substanz entwickelt, der Weichwanzen sogar extra anlockt. Die Pflanzen haben allerdings ihre Pollenstruktur von glatt zu stachelig-klebrig verändert, sodass sie nicht mehr als Nahrung dienen, sondern an den Wanzen haften bleiben. Die kleinen Tiere tragen den Blütenstaub damit weiter.

Um zu beweisen, dass der neue Duftstoff zum Anlocken der Wanzen dient, haben ihn die Forscher synthetisch hergestellt und auf andere Pflanzen gesprüht. Den Erfolgsbericht zur Studie haben die Wissenschafter im renommierten Fachblatt „Current Biology“ publiziert. Die neu beschriebene Duftsubstanz heißt „Gambanol“ – zu Ehren der österreichischen Forschungsstation „La Gamba“.