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Chronik

Babytod nach Schütteltrauma: Mutter in Haft

Nach dem Tod eines Babies hat die Staatsanwaltschaft wegen des dringenden Tatverdachtes des Mordes Untersuchungshaft über die Mutter verhängt. Die Eltern sollen den Buben heftig geschüttelt haben. Die Hintergründe dazu sind immer noch unklar.

Das Paar wohnt laut Polizei im Salzburger Stadtteil Riedenburg. Am 22. Oktober starb ihr sieben Wochen alter Bub mit hoher Wahrscheinlichkeit an einem Schütteltrauma. Das ergab die Obduktion, die die Staatsanwaltschaft veranlasst hatte. Zu den Ermittlungen hält sich die Polizei nach wie vor bedeckt. Die beiden jungen Eltern – 25 und 19 Jahre alt – wurden am Nationalfeiertag am Salzburger Hauptbahnhof festgenommen und wurden bereits einvernommen. Nun wird gegen die Mutter wegen Mordverdachts ermittelt. Gegen den Vater besteht der Verdacht der Vernachlässigung einer wehrlosen Person. Er befindet sich nicht in U-Haft, sagt der Anwalt des Mannes, Kurt Jelinek.

Eltern schweigen über das Motiv

Über das mögliche Tatmotiv herrscht Stillschweigen. Womöglich waren die Eltern völlig überfordert. Elternberaterin Barbara Glück aus Seekirchen (Flachgau) kennt die Problematik: „Eltern, die überfordert sind, weil das Kind weint und sich nicht beruhigen lässt, versuchen das Kind auf verschiedene Arten zu beruhigen und leider passiert es dabei auch, dass die Eltern das Kind schütteln, und das führt zu schwersten Verletzungen.“

Elternberaterin: „Baby ablegen und sich selbst beruhigen“

Die Elternberaterin rät, Säuglinge in emotional herausfordernden Phasen abzulegen und als Elternteil versuchen, sich selbst zu beruhigen. Ein Drogen- oder Alkoholproblem soll laut Polizei nicht bekannt sein.