Rekruten eines Gardebataillons am Exerzierplatz der Maria-Theresien-Kaserne in Wien
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Salzburger Bundesheer wird modernisiert

Nach Jahrzehnten des Sparens soll das Bundesheer Landesverteidigung jetzt um 16,6 Milliarden Euro modernisiert werden. Davon profitieren auch Salzburgs Soldatinnen und Soldaten sowie die Kasernen – wenn auch nicht so stark, wie sich das Interessensverbände wünschen.

Es ist so etwas wie Aufbruchsstimmung, die im Bundesheer zu spüren ist. Durch das erhöhte Wehrbudget soll auch in Salzburg in den nächsten Jahren in vielen Bereichen im Militär investiert werden wie zum Beispiel in die Infrastruktur in den Kasernen, in Fährgeräte und Pionierpanzer für das Pionierbataillon. Außerdem soll Geld in die Drohnen- und Cyberabwehr fließen.

Diese Investitionen seien überlebenswichtig, betont der Salzburger Militärkommandant, Anton Waldner: „Wir wurden ausgedünnt. Wir haben investiert in den Bereich Assistenz für die Polizei und Katastrophenhilfe. Die Landesverteidigung ist unter die Räder gekommen. Es steht außer Frage, dass unsere tatsächliche Schwergewichtsaufgabe die militärische Landesverteidigung sein muss.“

Für Interessensverbände noch zu wenig

Für eine vollständige Landesverteidigung fehlen weiterhin die Milizübungen, kritisieren Interessensverbände. trotz der Erhöhung des Wehrbudgets bleibt bei Michael Schaffer vom Milizverband eine gewisse Skepsis. Die Investitionen in die Infrastruktur und in die Ausrüstung der Soldaten und Bediensteten seien gut, so Schaffer, aber dadurch werde nicht automatisch die Landesverteidigung besser. „Dafür braucht es ein Wehrsystem, wie es in der Verfassung vorgesehen ist. Es ist absolut sinnlos, die Wehrpflicht so zu betreiben, dass man Leute einberuft, ausbildet und dann nie wieder einberuft“, so Michael Schaffer.

Eine Forderung, der auch Salzburgs oberster Militär etwas abgewinnen kann. „Üben ist die Quintessenz“, sagt Anton Waldner und fordert, den sechs Monate dauernden Grundwehrdienst von Langzeitassistenzeinsätzen freizuräumen.

Bundesheer will Milizsoldaten mehr bieten

Um zukünftig wieder genug Milizsoldaten zu finden, soll es aus dem erhöhten Budget finanzielle Anreize geben. Auch die Ausstattung soll auch in der Miliz wieder deutlich verbessert und modernisiert werden, um letztlich eine Verteidigungsstärke von 55.000 Mann zu erreichen.

Salzburger Bundesheer wird modernisiert