Ukrainische Medizinstudentinnen schauen bei einer Untersuchung zu.
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Gesundheit

Ukrainerinnen schließen Medizinstudium in Salzburg ab

Nachdem vor einem halben Jahr am Salzburger Universitätsklinikum mit der Ausbildung ukrainischer Gaststudentinnen begonnen wurde, konnten nun die ersten drei Frauen ihr Studium an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) abschließen und arbeiten als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Uniklinikum.

Lidiia Pylypenko arbeitet im Labor der Kardiologie – hier forscht und wertet sie für eine Studie Proben von Patienten mit Herzschwäche aus. Im Sommer schloss sie ihr Medizinstudium ab. Direkt am Patienten darf sie in Salzburg noch nicht arbeiten, dazu fehlt noch die Anerkennung ihres Studienabschlusses, die mehrere Monate lang dauert.

Anerkennung der Studienabschlüsse dauert

Als Überbrückung arbeitet sie vorerst als wissenschaftliche Mitarbeiterin und lernt Deutsch. „Es ist eine großartige Chance und ich bin froh, hier zu sein, und diese Möglichkeit zu haben. Ich freue mich darauf, Erfahrung zu sammeln. Zuerst möchte ich mich um meine Nostrifizierung kümmern, damit ich sie erhalte und hier arbeiten kann, denn ich möchte als Ärztin tätig sein“, schildert Lidiia Pylypenko.

Uniklinikum hofft auf Übernahme der Medizinstudentinnen

Auch im Uniklinikum (Salzburger Landeskliniken) hofft man, dass die Studentinnen ihren Beruf rasch ausüben können. „Der Bedarf ist da – Personalbedarf im medizinischen Sektor ist in Österreich überall vorhanden und auch hier in Salzburg können wir Unterstützung gut gebrauchen“, sagt Kardiologe Michael Lichtenauer.

Studentinnen froh über Präsenz-Studium

Im Mai absolvierten die Studentinnen aus der Ukraine noch ihre Praktika am Uniklinikum – damals waren sie Gaststudentinnen und konnten in den Krankenhausalltag hineinschnuppern. Nun sind einige von ihnen in das reguläre Medizinstudium in Salzburg eingestiegen und absolvieren hier ihre Prüfungen: „Der Studiumsprozess ist ganz anders als in der Ukraine – die Aufteilung ist neu, aber sehr interessant“, schildert Medizinstudentin Viktoriia Melnyk.

Die jungen Frauen betonen, dass sie sich in Salzburg sehr wohl fühlen und in ihrer Heimat wegen des Ukraine-Krieges kein alltägliches Studentenleben führen können: „Wegen der Pandemie und des Krieges war es für uns Medizinstudenten sehr schwierig, einen neuen Lernstoff zu bekommen, denn in der Medizin funktioniert ein Online-Studium nicht. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich hier studieren kann“, sagt Studentin Maria Soliak.