Kühe im Stall
APA/dpa/Felix Kästle
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Landwirtschaft

Landwirtschaftsminister informiert Bauern

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) informiert im Zuge einer Österreich-Tour derzeit Bäuerinnen und Bauern über Entwicklungen und Chancen in der Landwirtschaft. Die Versorgungssicherheit ist ein Aspekt, aber auch Förderungen und Zuschüsse.

Am Hof des Mirtlbauern in Göming (Flachgau) hat Familie Stummvoll rund 60 Stück Vieh. Der Bio-Vollerwerbsbetrieb verdient sein Geld mit Milchwirtschaft – wie viel Umsatz mit Milchverkauf und Direktvermarktung erzielt werden, Zuschüsse inklusive, dazu will sich Bauer Josef Stummvoll nicht äußern – es dürften aber rund 350.000 Euro jährlich sein.

Sonderzuschüsse während Krise

In der aktuellen Krisenzeit gibt es für die landwirtschaftlichen Betriebe Sonderzuschüsse. Teuerungen bei Strom werden abgefedert und Futtermittelpreise gestützt. Die CO2-Steuer wird rückerstattet, der Steuer-Pauschalbetrag wurde angehoben, es gibt pro Liter Diesel sieben Cent Sonderzuschuss. Das alles seien Maßnahmen, um landwirtschaftliche Betriebe zu erhalten.

„Weit weg von Überförderung“

Die Gefahr einer Überförderung sieht Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) nicht: „Im Bereich der Direktzahlungen haben wir abnehmende Budgets, obwohl mehr Leistung erbracht werden soll. Es geht auch darum, höhere Standards und höhere Anforderungen im Bereich Klimaschutz und Artenvielfalt zu erfüllen und das kostet mehr und dafür gibt es auch mehr Geld.“

Landwirtschaftskammer fordert noch mehr Unterstützung

Die Landwirtschaft fordert ganz im Gegenteil zusätzliche Unterstützungen. Zahlungen für Ökologisierung und Biodiversität müssten dringend index-angepasst werden: „Bis heute haben wir den gleichen Satz pro Hektar für Verzicht bei Pflanzenschutzmittel und Handelsdünger, der sich aktuell immer noch zwischen 50 und 70 Euro bewegt und nicht angepasst werden kann, weil nicht mehr Mittel zur Verfügung stehen“, kritisiert der Präsident der Salzburger Landwirtschaftskammer Rupert Quehenberger.

9.300 Betriebe im Land: Kein starker Rückgang

9.300 landwirtschaftliche Betriebe gibt es aktuell im Bundesland Salzburg. Den in anderen Gegenden Österreichs zum Teil auffällig starken Rückgang an Betrieben hat es in Salzburg noch nicht gegeben. „Gemeinsam mit Tirol haben wir das geringste Bauernsterben in Österreich und auch das geringste in Europa. Trotzdem hören pro Jahr rund 70 Betriebe auf und bei 8.000 Betrieben fehlt jeder einzelne“, sagt Agrar-Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP).

Schwaiger: „Zuschüsse sind seit 1995 gleich hoch“

Die Zuschüsse pro Betrieb und Jahr haben sich in Salzburg in den vergangenen Jahren kaum verändert. „In Summe sind das 13.000 Euro und sie sind seit 1995 gleich“, sagt Schwaiger.