Kristoffersen mit Hirscher-Ski in Sölden
APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Sport

Hirscher-Ski bei Premiere gleich auf Podest

Die neue Skimarke des Annabergers Marcel Hirscher (Tennengau) hat beim ersten Weltcup-Auftritt in Sölden gleich angeschrieben. Mit dem dritten Platz des Norwegers Henrik Kristoffersen im Riesentorlauf ist das junge Team von Van Deer bei der Premiere bereits auf dem Podest gelandet.

Der erste Auftritt der vor rund einem Jahr gegründeten Skimarke aus Salzburg wurde beim Weltcup-Auftakt von vielen gespannt verfolgt und genau beobachtet – von Brancheninsidern, aber auch von Laien. Marcel Hirscher selbst soll die Premiere von zu Hause aus mitverfolgt haben und nicht in Sölden gewesen sein. Nach dem ersten Durchgang gab es ein Telefonat zwischen Kristoffersen und Hirscher, verriet der Norweger im Ziel.

Team: „Ein bisserl erleichtert sind wir schon“

Nach dem auf Anhieb geglückten Sprung aufs Podest war die Erleichterung im Team rund um die neue Skimarke aber doch groß, verriet Van-Deer-Geschäftsführer Toni Giger: „Es ist gar nicht so einfach, dass man beim ersten Rennen die Abstimmung gleich so gut erwischt, dass dabei auch ein Stockerlplatz möglich ist. Wir sind schon ein bisserl erleichtert, wenn ich ehrlich bin“, freute sich der Salzburger, der bis April 2022 Sportdirektor des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) war.

Montagfrüh in Annaberg: Analyse des ersten Rennens

Bereits Montagfrüh trifft das Van Deer Team in Annaberg zu einer Analyse zusammen. „Eine Analyse, was wir noch besser machen können“, sagte Giger. Der erste Durchgang sei für das Team noch durchwachsen gewesen. „Marco Odermatt ist in einer eigenen Liga gefahren. Jetzt müssen wir schauen, dass wir gut arbeiten und da auch noch rankommen“, erklärte Giger.

Kristoffersen gespannt auf die nächsten Rennen

Die Zusammenarbeit mit dem achtfachen Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher als Mastermind der neuen Skimarke und Vater Ferdinand Hirscher als Tüftler im Hintergrund, sowie einem erfahrenem Serviceteam war eine erfolgsversprechende Mischung für den Norweger Henrik Kristoffersen: „Es ist unglaublich. Ich bin gespannt auf die nächsten Rennen und auf die gesamte Saison.“ Kristoffersen glaubt, dass noch mehr drinnen gewesen sei. Im zweiten Durchgang nach zwei großen Fehlern – einem vor dem Steilhang – sei viel Zeit weg gewesen. „Ohne Fehler wäre der zweite Platz ganz sicher möglich gewesen.“

Hirscher-Ski bei Premiere gleich auf Podest

Markenlogo bei Premiere abgeklebt

Seine nächsten Renneinsätze plant Kristoffersen in Lech/Zürs und Val d’Isere. Spätestens hier sollte auch das Marken-Logo auf den Skiern zu sehen sein, denn dieses war am Sonntag schwarz überklebt. Das Reglement schreibt vor, dass auf den Skiern nur ein Markenlogo präsentiert werden darf – bei der neuen Salzburger Skimarke sind jedoch zwei Logos zu sehen. Es gebe gute und konstruktive Gespräche mit dem Internationalen Skiverband, man sei zuversichtlich, dass dies in den nächsten Wochen geregelt werde, meinte Toni Giger. Auf der Start- und Ergebnisliste blieb die Spalte „Ski“ neben dem Namen von Kristoffersen und dem ebenfalls die Salzburger Marke fahrenden Briten Charlie Raposo (56.) am Sonntag frei.

Hirscher und sein langjähriger Sponsor hatten die Van Deer-Red Bull Sport Equipment GmbH gegründet und dazu übernahm man auch den Ski-Produktionsstandort von Augment in Stuhlfelden (Pinzgau). 2023 sollte Van Deer Aufnahme im Austria Ski Pool finden, ab 2025 wäre es dann möglich, auch heimischen Eliteathleten auszustatten. ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober begrüßt das Projekt, das aber freilich auch Engagement im Schüler- und Nachwuchsbereich umfassen soll, wie sie meinte.