Die Kocherei des Zellstoffproduzenten wurde nach dem Unfall komplett erneuert – dazu wurden alle Rohrleitungen, Ventile und Pumpen ausgebaut, überprüft und wenn nötig ausgetauscht. Außerdem wurde eine neue Sicherheitssteuerung für die Anlage eingebaut.
Am 2. Juni 2021 war bei AustroCel aus einem Zellstoff-Kocher Schwefeldioxid ausgetreten, dabei riss in der Zellstoff-Kocherei eine Gasdruckleitung auf. Ein Arbeiter aus dem Bezirk Hallein wurde von dem knapp 170 Grad heißen Schwefeldioxid getroffen und tödlich verletzt.
Alle Mitarbeiter geschult
Seit Juli hat das Unternehmen mit Wolfram Kalt einen neuen Geschäftsführer. Neben den technischen Sicherheitsvorkehrungen wurden nach dem Unfall alle Mitarbeiter geschult, um den Sicherheitsgedanken an erste Stelle zu stellen, sagt der neue Geschäftsführer von AustroCel Hallein Wolfram Kalt: „Wir wollen die Mitarbeiter damit fit machen, dass sie auf sich aufpassen, auf ihre Kollegen und auf jegliche Art von Beinahe-Unfällen. Es sollen Unfälle, die eintreten hätten können, berichtet werden, so dass wir für die Zukunft darauf reagieren können und die Sicherheit damit insgesamt verbessern können.“
Warnanlage klingt wie Schiffssirene: Test am 4. November
Die Sicherheit verbessern soll auch eine neue Alarm-Warnanlage, die ähnlich wie eine Schiffssirene klingt und am 4. November um 14.30 Uhr erstmals getestet werden soll. Der Probealarm soll insgesamt sechs Minuten dauern – dabei ist der Alarmton 40 Sekunden lang zu hören, anschließend erfolgt die Durchsage mit der Aufforderung an Die Anrainer, ihre Fenster und Türen zu schließen. Die neue Anlage soll deutlich besser zu hören sein, denn beim Chemieunfall im Juni 2021 klagten Anrainer über fehlende Warnungen.