Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Gericht

Radikaler CoV-Maßnahmen-Befürworter verurteilt

Ein radikaler Befürworter der staatlichen Coronavirus-Maßnahmen ist heute am Salzburger Landesgericht zu einem halben Jahr Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden. Der Deutsche hatte im Oberpinzgau Mitglieder einer CoV-maßnahmenkritischen Gruppe bedroht.

Mit Drohungen wie „du NS-Systemhure; bei eurer nächsten Demo müsst ihr aufpassen, es wird etwas passieren; man soll euch die Augen rausdrücken“ ging der Deutsche vor allem im Internet auf die CoV-maßnahmenkritische Gruppierung in Mittersill (Pinzgau) los, und zwar über mehrere Monate lang. Er habe versucht, die Gruppe ins rechtsradikale Eck zu drängen, sagte der Organisator der CoV-Maßnahmen-Kritiker als Zeuge am Mittwoch vor Gericht. Dabei sei man völlig unpolitisch. Aber man sei ob der Drohungen eingeschüchtert gewesen, habe manchmal sogar Angst gehabt.

Angeklagter erschien nicht zur Verhandlung

Der Angeklagte, ein 61-jähriger deutscher Staatsbürger, der im Pinzgau lebt, kam am Mittwoch nicht zur Verhandlung am Landesgericht. So hat ihn der zuständige Richter in Abwesenheit verurteilt. Wegen der vielen einschlägigen Vorstrafen muss der Deutsche sechs Monate ohne Bewährung hinter Gitter – wegen versuchter Nötigung und gefährlicher Drohung. Rechtskräftig ist das Urteil aber noch nicht. 14 Tage lang kann der Verurteilte Einspruch erheben, auch die Staatsanwaltschaft will sich das Urteil noch überlegen.