Das neue Foyergebäude der Internationalen Stiftung Mozarteum
APA/MOZARTEUM/ANDREW PHELPS
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Kultur

Mozarteum: Neues Glasfoyer fertiggestellt

Nach zweijähriger Bauzeit ist jetzt das neue gläserne Foyergebäude der Stiftung Mozarteum in Salzburg fertiggestellt worden. Die Kosten liegen bei 11,7 Millionen Euro – wegen Preissteigerungen um knapp 21 Prozent höher als anfangs kalkuliert.

Stiftungspräsident Johannes Honsig-Erlenburg war sichtlich erleichtert, als er am Dienstag das neue Foyergebäude präsentierte. Die Konstruktion aus Glas und Stahl verbindet die zwei denkmalgeschützten Gebäudeteile des Mozarteums – den Schul- und Konzerttrakt – und schafft mit insgesamt 370 Quadratmetern Fläche auf zwei Ebenen viel mehr Platz als bisher. „Es ist vollbracht und es ist wirklich die allergrößte Freude, die wir uns und den Menschen bereiten“, sagte Honsig-Erlenburg. Er bezeichnete den Neubau als „einen Meilenstein in der 140-jährigen Geschichte der Stiftung Mozarteum“.

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Großes Fest mit Musikstars zur Eröffnung geplant

Offiziell eröffnet wird das neue, barrierefreie Gebäude mit dem „Mozart+Fest“, von kommendem Donnerstag bis Sonntag, an dem internationale Stars der Musikszene teilnehmen. Allerdings muss Rolando Villazon pausieren, denn der künstlerische Leiter der Internationalen Stiftung Mozarteum habe sich mit dem Coronavirus infiziert und befindet sich derzeit in Paris, bedauerte Honsig-Erlenburg. Falls sich Villazon „freitesten“ könne, „kann es sein, dass er dazu stößt“, gab sich der Stiftungspräsident hoffnungsvoll.

Das alte Pausenfoyer im Mitteltrakt des von 1912 bis 1914 errichteten Gebäudes war mit der Zeit zu klein geworden. Das Gedränge in dem nur 60 Quadratmeter großen Pausenfoyer gehöre nun endgültig der Vergangenheit an. Die Architekten Maria Flöckner und Hermann Schnöll haben den Wettbewerb 2018 für sich entscheiden können. Die alte Fassade mit dem Balkon auf der Seite der Schwarzstraße blieb erhalten.

Bedenken von Denkmalschützern und Bürgern ausgeräumt

„Ziel war es, die historische Bausubstanz weitgehend unberührt zu lassen“, erläuterte der Vorsitzende des Kuratoriums, Erich Marx. Anfängliche Differenzen mit dem Österreichischen Nationalkomitee des Internationalen Rats für Denkmalpflege (ICOMOS Austria) und auch Widerstände einiger Bürgerinnen und Bürger seien durch umfassende Informationen ausgeräumt worden. Wegen der Coronavirus-Pandemie erfolgte die Baubewilligung 2020 mit leichter Verzögerung. Danach war eine Fülle an Problemen zu bewältigen, wie Preissteigerungen und unterbrochene Lieferketten, so Marx.

Die zwei Foyerräume im Erdgeschoß und ersten Stock, 200 und 170 Quadratmeter groß, können als Veranstaltungsräume genutzt werden. Die Integration des Bastionsgartens in den Konzertbetrieb mit der Öffnung zum Heckentheater und der Vorplatz sollen im Sommer 2023 fertiggestellt werden. Der Bastionsgarten ist ab Donnerstag benutzbar.

Mozarteum, Sponsoren und Steuerzahler teilen Kosten

Das Geld für den Umbau stammt aus Rücklagen der Stiftung, privaten Zuwendungen und der finanziellen Unterstützung durch die öffentliche Hand. Zur Finanzierung der Arbeiten startete die Stiftung auch die Aktion „Mein Stein für Mozart“. Für eine Spende von 1.000 Euro erhalten die Geldgeberinnen und -geber ein neu gestaltetes dekoratives Objekt zur Erinnerung und werden zusätzlich mit Namensnennung auf einer Tafel im Mozarteum gewürdigt. Bisher seien 220 Steine verkauft worden, sagte Stiftungsgeschäftsführer Rainer Heneise. In einer ersten Sanierungsphase wurden der Parkettboden und die Bestuhlung des Großen Saals erneuert, sowie die Konzertsaaltechnik und der Brandschutz modernisiert. Für die neuen Sessel haben sich 120 Patenschaften gefunden. Die Renovierung des Großen Saals soll bis zum Festspielsommer 2024 um voraussichtlich vier Millionen Euro abgeschlossen sein.