Landesgericht in der Stadt Salzburg
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Gericht

Dubiose Pleite in Adelskreisen

Ein Konkursverfahren mit offenbar deutscher Adelsbeteiligung gibt Rätsel auf. Laut Kreditschutzverband von 1870 ist die EAH BetreibungsgmbH mit Sitz in der Salzburger Schwarzstraße in die Pleite geschlittert. Insolvenzursache sollen unter anderem diverse anhängige Rechtsstreitigkeiten sein.

Die Schuldenhöhe der EAH BetreibungsgmbH beläuft sich laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) auf rund 500.000 Euro. Alleinige Gesellschafterin der EAH BetreibungsgmbH ist die Welfen Privatstiftung. Als Geschäftsführer schien bis vor gut einem Monat der Anwalt Malte Berlin auf. Er vertrat Ernst August von Hannover laut deutschen Medienberichten in diversen Rechtsstreitigkeiten mit seiner Familie. Die Salzburger EAH BetreibungsgmbH soll darin auch verwickelt sein. Öffentlich bekannt ist das Verfahren zur Rückübereignung der Marienburg, dem Stammsitz des ältesten deutschen Adelsgeschlechts der Welfen.

Vergleich in Prozess nach Klage

Vom früheren Salzburger Anwalt des Welfenprinzen soll Ernst August zudem auch eine Klage ins Haus geflattert sein. Wie es in deutschen Medien heißt, soll der Welfenprinz Honorare nicht bezahlt haben. Am Landesgericht Salzburg kam es auch zum Prozess. Die Richterin bewegte die beiden Streitparteien schließlich zu einem Vergleich. Demnach sei die Angelegenheit erledigt, wenn der Prinz bis Ende 2022 50.000 Euro an die Anwaltskanzlei zahlt.

Ob und inwieweit diese Rechtsstreitigkeiten aber mit dem Konkursverfahren zusammenhängen, konnte der Kreditschutzverband von 1870 nicht bestätigen. Malte Berlin betonte in einer Stellungnahme gegenüber dem ORF, dass er nicht mehr der Geschäftsführer der EAH Beteiligungsgmbh sei. Diese Funktion übernahm mit 21. September ein anderer Salzburger Anwalt.