Tennisspieler in Traglufthalle auf Sandplatz
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Sport

Neue Tennis-Traglufthalle trotz hoher Energiekosten

In Salzburg-Gnigl hat am Sonntag eine Tennis-Traglufthalle ihren Betrieb aufgenommen – und das trotz der aktuell hohen Energiekosten. Stadt und Land Salzburg bezahlten zusammen 40 Prozent der Anschaffungskosten – und stehen zu dem Projekt.

Eine Traglufthalle ist – vereinfacht gesagt – eine große, elastische und luftdichte Plane, die über einen Platz gespannt und anschließend aufgeblasen wird – quasi ein aufblasbares Riesenzelt. Über große Ventilatoren wird Luft in die Halle geblasen, im Inneren herrscht ein ständiger leichter Überdruck, damit die Halle steht.

„40 Prozent weniger Hallenplätze als vor 20 Jahren“

Errichtet und betrieben wurde und wird die am Sonntag auf der ASKÖ Sportanlage Gnigl eröffnete Traglufthalle von Gerald Mild. Der Ex-Tennisprofi leitet mittlerweile die European Tennis Base – ein Jugend- und Leistungszentrum.

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Traglufthalle in Salzburg Gnigl von außen
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Die Traglufthalle steht auf der ASKÖ Sportanlage Gnigl
Traglufthalle in Salzburg Gnigl von außen
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Die European Tennis Base betreibt die Halle

Die neue Tennis-Halle brauche es aus einem einfachen Grund, sagt Mild: „Wir haben im Land Salzburg einen Rückgang der Kapazität an Tennis-Hallenplätzen um etwa 40 Prozent in den letzten 20 Jahren. Wir brauchen unbedingt eine Halle für die Kinder und Jugendlichen. Wir machen hier Sichtungen, Lehrgänge in Kooperation mit dem Salzburger Tennisverband. Wir machen Kinderturniere, Jugendturniere. Natürlich sind Reststunden frei für den normalen Tennis-Spielbetrieb. Aber der Schwerpunkt dieser Halle ist eindeutig den Kindern und Jugendlichen gewidmet.“

Betrieb über den Winter

Am Sonntag wurden die ersten Bälle geschlagen: von Nachwuchsspielerinnen und -spielern aus dem Salzburger Tennisverband. Es sollen aber auch Hobbyspieler hier Zugang haben – den ganzen Winter über. Zu spielen sei es in der neuen Halle „sehr gut. Es ist nicht so laut, wie man erwarten würde. Und es ist sehr schön, dass wir in Salzburg jetzt seit Längerem wieder einmal eine Traglufthalle haben – mitten in der Stadt“, sagte der Seehamer Nachwuchs-Tennisspieler Felix Brandstätter.

Traglufthalle in Gnigl eröffnet

Im Salzburger Stadtteil Gnigl wurde am Sonntag eine Traglufthalle eröffnet. Dort können ab sofort auch Hobbysportler Tennis spielen. Da es sich bei der Konstruktion quasi um ein aufblasbares Riesenzelt handelt, hagelt es für die Halle wegen der derzeit hohen Heiz- und Stromkosten auch Kritik.

Vizebürgermeister will „Trainingsmöglichkeiten bieten“

300.000 Euro kostete die Halle in der Anschaffung, zehn Prozent davon übernimmt die Stadt Salzburg, 30 Prozent das Land. Gelüftet wird mit Strom, geheizt mit Gas – angesichts der aktuell hohen Preise ist mit einer saftigen Energiekostenrechnung zu rechnen, die der Betreiber alleine trägt.

Trotzdem kommt Kritik auf: Energiesparen ist das Wort der Stunde – und Stadt und Land subventionieren den Bau eines Energiefressers? Der für Sport in der Stadt Salzburg zuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) verteidigt den Zuschuss: „Als wir das geplant haben, war von dem Thema noch keine Rede. Es steht nur über den Winter, Tennis boomt. Wir müssen den Sportlerinnen und Sportlern auch Trainingsmöglichkeiten über den Winter bieten. Und auch ein (konventionelle – Anm.) Halle braucht Energie, die steht aber das ganze Jahr. Insofern würde ich schon meinen, dass das verantwortbar ist.“

Stehenbleiben wird die Traglufthalle in Gnigl bis Ende April. Betreiber Gerald Mild hofft auf einen milden Winter mit wenig Schnee und vielen begeisterten Tennispielern.