Maschinen in Forschungslabor der FH Salzburg
ORF
ORF
Wirtschaft

Neues Forschungszentrum für Automatisierung

An der Fachhochschule Salzburg in Puch-Urstein (Tennengau) ist am Montag ein neues Forschungszentrum für Industrie-Automatisierung eröffnet worden. Drei Firmen beteiligen sich an der Finanzierung – und erhoffen sich Ergebnisse für mehr Produktivität in Betrieben.

Mit einem Festakt wurde das neue Josef-Ressel-Zentrum für Intelligente und sichere Industrieautomatisierung eröffnet. Mit 2,5 Millionen Euro Budget ist es aktuell das größte Einzelforschungsprojekt an der Fachhochschule Salzburg. Eine Million Euro stellten dabei die drei Unternehmen aus Salzburg und Oberösterreich bereit. Eine der Partnerfirmen ist der Automatisierungssystemhersteller Sigmatek: „Es ist einfach wichtig, an der FH Salzburg eine hochwertige Ausbildung zu garantieren“, sagte Geschäftsführerin Marianne Kusejko. „Wir brauchen alle Mitarbeiter in diesem Raum. Und es ist wirklich die Treibfeder dahinter.“

„Es geht um intelligente und sichere Industrie-Automatisierung. Das ist für uns sehr, sehr wichtig – weil wir im Bereich der Cybersecurity im Vorfeld schon Einiges an Forschungsvorhaben hatten, auch laufende haben – und da mit einem neuen Studium starten möchten“, betonte Fachhochschul-Geschäftsführer Dominik Engel.

Neues Fachhochschul-Forschungszentrum für Automatisierung

„Notwendigkeit, die Anwendung mitzudenken“

Geforscht wird vor allem in einem eigens eingerichteten Labor. In den kommenden Monaten soll eine ganze Produktionslinie mit Maschinen der Firmenpartner aufgebaut werden, um die theoretischen Ansätze praktisch testen zu können: „Die Industriepartner bringen uns in die Notwendigkeit, auch die Anwendung mitzudenken und nicht nur die Grundlagen zu beleuchten“, sagt Doktorand Martin Uray.

Insgesamt sechs Studierende, drei Doktoranden und drei Post-Docs forschen nun, um Industriemaschinen besser zu machen: Stefan Huber, Leiter des Forschungszentrums, beschreibt das Ziel so: „Über Assistenzsysteme Industriemaschinen intelligenter und autonomer zu machen. Unsere Vision ist der digitale Assistent für Industriemaschinen.“

Automatische Assistenten sollen Produktivität steigern

Die automatischen Assistenten soll die Bedienung der Industriemaschinen durch Hilfestellungen bei der Überwachung soweit erleichtern, dass schlussendlich weniger menschliches Personal notwendig ist, sagte Franz Enhuber von B&R Industrieautmation. Denn das sei „ein Bereich, der sich in der Industrie im Moment noch nicht so intensiv durchgesetzt hat. In der kommerziellen Technologie kennt man Assistenzsysteme sehr gut – Fahrassistenzsysteme, Sprachassistenzsysteme. All das kennt man in der Industrie in diesem Umfang nicht. Und wir glauben, dass das ein Meilenstein in der Produktivitätssteigerung ist – vor allem auch, um die Ressourcen zu schonen, um die wir alle im Moment sehr kämpfen.“

Fünf Jahre lang wird an der FH Salzburg nun am intelligenten und sicheren Assistenten für die Industrie geforscht. Die Ergebnisse sollen helfen, den aktuell herrschenden Fachkräftemangel zu lindern.