Jugendliche wäscht sich bei Waschbecken die Hände
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Politik

Weiter Warmwasser in Schulen und Kindergärten

Die Überlegungen, aus Energiespargründen heuer das Warmwasser in den städtischen Schulen und Kindergärten abzudrehen, haben Montagnachmittag Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) auf den Plan gerufen. Er betonte, dass hier nicht gespart werde.

Die Überlegungen im Magistrat hatten in den letzten Tagen für heftige Kritik gesorgt. Dass man schon wieder bei den Kindern sparen wolle, regte viele Eltern auf. Denn bei Elternabenden in Volksschulen war angekündigt worden, dass es kein Warmwasser mehr geben solle.

Stadt will Energiespar-Vorgabe anders erreichen

Deshalb befasste sich am Montag die Stadtregierung erneut mit dem Thema. Denn auch politische Parteien wie zum Beispiel die FPÖ hatten die Überlegungen kritisiert. Bürgermeister Preuner betonte deshalb am Montag: „Wir werden natürlich alles daransetzen, die Bundesvorgabe der elfprozentigen Einsparung umzusetzen. Wir werden aber sicherlich nicht das Warmwasser zum Nachteil der Kinder und des Personals abdrehen. Wir werden nach Lösungen suchen und mit Sicherheit geeignetere Einsparungspotenziale für die Stadt finden.“

Doch weiter Warmwasser in Schulen und Kindergärten

Beim Stadtratskollegium am Montag sei deshalb beschlossen worden, dass Noch-Baustadträtin Martina Berthold (Bürgerliste) andere Einsparmöglichkeiten suchen solle, so Preuner. Für Berthold „ist diese Information wichtig für uns, weil dann weiß die Bauabteilung, dass sie genau in diesem Bereich nicht tätig werden muss. Wir haben uns auch technisch die Bereich angeschaut – und bei den Schulen sind wir bei 80 bis 90 Prozent zentraler Wasserversorgung – das heißt: Der Bereich der Einsparung ist relativ gering in diesen Gebäuden. Deshalb kann ich das gut nachvollziehen. Für uns ist wichtig, dass wir das, was uns die Schulen zurückmelden, ernstnehmen. Und es wird in dieser Stadt kein Kind frieren.“

Städtische Ämter müssen Sparvorschläge melden

Bis 14. Oktober müssen alle Ämter der Stadt Salzburg ihre Energieeinsparungsmöglichkeiten an die Bauabteilung melden. Baustadträtin Berthold war schon am Sonntag um Beruhigung bemüht: „Wir überprüfen alle Bereiche, wo wir sparen können“, sagte Berthold. „Seitens des Schulamtes gab es noch keine Rückmeldung“, sagte die Stadträtin.

In einer Schnelleinschätzung seien im Voraus Bereiche wie Feuerwehr, Sportstätten oder Schulen mit Duschen ausgenommen worden, so Berthold. Auch Sonderschulen und die Wickelbereiche von Kindergärten zählten dazu. Sie waren von vornherein ausgenommen.

Elternvertreterin: „Sparen beginnt wieder bei Kindern“

Salzburgs Pflichtschul-Landeselternvertreterin Sabine Gabath, die zugleich auch SPÖ-Gemeinderätin ist, sagte zur Warmwasserdiskussion beim Händewaschen: „Ob das Wasser jetzt warm oder kalt ist, ist bei den Eltern nicht so ein Thema, denn meistens hat es Raumtemperatur. Was die Eltern eher aufregt ist, dass mit dem Sparen wieder bei den Kindern begonnen wird, die eh keine Lobby haben.“

Zudem gebe es an vielen Schulen ohnehin kein Warmwasser fürs Händewaschen in den Toiletten, sagte die Elternvertreterin. Allerdings regte sie auf, dass zuerst ans Sparen bei den Kindern gedacht werde: „Wir diskutieren nicht darüber, ob wir Christbaum- oder Weihnachtsbeleuchtung brauchen. Wir diskutieren nicht, ob wir auf dem Bahnhof oder auf dem Flughafen Warmwasser einsparen, sondern wir fangen wieder bei den Kindergärten und Schulen an, und das finden wir traurig“, so Gabath.