Er sei kein Vogelfeind, sondern ein ausgesprochener Vogelfreund, sagt der Flachgauer Jäger. Er hänge Brutkästen im Garten auf, füttere die Vögel das ganze Jahr, sitze zur Brutzeit sogar stundenlang draußen, um Katzen zu vertreiben. Und doch hat er laut Anklage zumindest eine Amsel erschossen. Amseln sind Allesfresser und verschmähen laut Biologen auch nicht aus anderen Nestern gefallene Küken.
Passant als Zeuge der Anklage
Ein Passant sagt, er habe den Schuss – ausgehend von diesem Grundstück – gehört, und der Vogel sei direkt vor seine Füße gefallen. Der angeklagte 68-jährige bestätigte am Donnerstagvormittag bei Gericht, ein Luftdruckgewehr zu besitzen. In letzter Zeit habe er damit aber nur auf einen Karton geschossen.
Aussage gegen Aussage
So steht nun Aussage gegen Aussage – wobei der Passant und einzige Zeuge sich für Donnerstag krank meldete und nicht vor Gericht erschien. Somit muss das Urteil noch warten. Tierquälerei ist rein rechtlich ein ernster Vorwurf und kann bis zu zwei Jahre im Gefängnis bedeuten. Der Prozess wurde vertagt.