Amsel
Michael Kastl
Michael Kastl
Gericht

Prozess: Jäger soll Amsel erschossen haben

Beim Landesgericht muss sich nun ein Jäger aus dem Flachgau wegen des Verdachts der Tierquälerei verantworten. Dem 68-Jährigen wird vorgeworfen, mit einem Luftdruckgewehr eine Amsel erschossen zu haben. Das Tier sei dann direkt neben einem Passanten zu Boden gefallen. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe.

Er sei kein Vogelfeind, sondern ein ausgesprochener Vogelfreund, sagt der Flachgauer Jäger. Er hänge Brutkästen im Garten auf, füttere die Vögel das ganze Jahr, sitze zur Brutzeit sogar stundenlang draußen, um Katzen zu vertreiben. Und doch hat er laut Anklage zumindest eine Amsel erschossen. Amseln sind Allesfresser und verschmähen laut Biologen auch nicht aus anderen Nestern gefallene Küken.

Passant als Zeuge der Anklage

Ein Passant sagt, er habe den Schuss – ausgehend von diesem Grundstück – gehört, und der Vogel sei direkt vor seine Füße gefallen. Der angeklagte 68-jährige bestätigte am Donnerstagvormittag bei Gericht, ein Luftdruckgewehr zu besitzen. In letzter Zeit habe er damit aber nur auf einen Karton geschossen.

Aussage gegen Aussage

So steht nun Aussage gegen Aussage – wobei der Passant und einzige Zeuge sich für Donnerstag krank meldete und nicht vor Gericht erschien. Somit muss das Urteil noch warten. Tierquälerei ist rein rechtlich ein ernster Vorwurf und kann bis zu zwei Jahre im Gefängnis bedeuten. Der Prozess wurde vertagt.