Das Gesundheitsamt der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung hat nach Bekanntwerden der Fälle Abstriche bei allen 450 Bewohnern des Asylheims angeordnet. Die Proben werden von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ausgewertet.
Keine Überstellungen in andere Asylheime
In der Unterkunft seien bereits die notwendigen Desinfektions- und Hygienemaßnahmen in die Wege geleitet worden, teilen die Behörden mit. Zudem werde die Bezirkshauptmannschaft dem zuständigen Ministerium empfehlen, bis zur erfolgten Auswertung der Abstriche keine Bewohner in andere Asylwerber-Quartiere zu bringen.
Österreich war lange frei von Diphterie
Es geht um eine meldepflichtige, früher sehr oft schwer verlaufende Krankheit, die in Österreich wegen flächendeckender Impfungen seit Jahrzehnten als ausgestorben galt. Sie wird durch das giftstoffbildende Bakterium Corynebacterium diphtheriae ausgelöst und ist von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen übertragbar – beispielsweise durch engen Kontakt beim Niesen, Husten oder Küssen, seltener auch über Gegenstände.
Es gibt zwei Formen
Die Rachendiphtherie ist eine schwere Rachenentzündung. Die Haut-Diphtherie kennzeichnen ausgestanzte und schmierig belegte Hautläsionen. Für diese müssen die Erreger in Wunden bzw. Hautläsionen gelangen. Für eine Ansteckung ist eine direkte Berührung oder ein Kontakt mit einer kontaminierten Fläche notwendig.
Laut Gesundheitsamt wird eine Auffrischungsimpfung der heimischen Bevölkerung alle zehn Jahre empfohlen, ab 60 alle fünf Jahre.