Es sei nicht akzeptabel, dass das Innenministerium in seinem Asylheim in Bergheim-Lengfelden (Flachgau) viel mehr Asylwerber unterbringe, als schon lange vereinbart sei. Das Haus sei häufig so überbelegt, dass sich die Lage negativ auf die Gemeinde auswirke. Bürgermeister und Anrainer bekommen Schützenhilfe von Salzburgs Freiheitlichen.
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Gesundheit

Diphtherie-Infektionen in Asyl-Unterkunft

In der großen Unterkunft für Asylbewerber in Bergheim (Flachgau) sind Mittwoch drei Fälle von Haut-Diphtherie festgestellt worden. Eine Person wird im Spital behandelt, die beiden anderen und deren Kontaktpersonen seien in der Einrichtung isoliert.

Das Gesundheitsamt der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung hat nach Bekanntwerden der Fälle Abstriche bei allen 450 Bewohnern des Asylheims angeordnet. Die Proben werden von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ausgewertet.

Keine Überstellungen in andere Asylheime

In der Unterkunft seien bereits die notwendigen Desinfektions- und Hygienemaßnahmen in die Wege geleitet worden, teilen die Behörden mit. Zudem werde die Bezirkshauptmannschaft dem zuständigen Ministerium empfehlen, bis zur erfolgten Auswertung der Abstriche keine Bewohner in andere Asylwerber-Quartiere zu bringen.

Österreich war lange frei von Diphterie

Es geht um eine meldepflichtige, früher sehr oft schwer verlaufende Krankheit, die in Österreich wegen flächendeckender Impfungen seit Jahrzehnten als ausgestorben galt. Sie wird durch das giftstoffbildende Bakterium Corynebacterium diphtheriae ausgelöst und ist von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen übertragbar – beispielsweise durch engen Kontakt beim Niesen, Husten oder Küssen, seltener auch über Gegenstände.

Es gibt zwei Formen

Die Rachendiphtherie ist eine schwere Rachenentzündung. Die Haut-Diphtherie kennzeichnen ausgestanzte und schmierig belegte Hautläsionen. Für diese müssen die Erreger in Wunden bzw. Hautläsionen gelangen. Für eine Ansteckung ist eine direkte Berührung oder ein Kontakt mit einer kontaminierten Fläche notwendig.

Laut Gesundheitsamt wird eine Auffrischungsimpfung der heimischen Bevölkerung alle zehn Jahre empfohlen, ab 60 alle fünf Jahre.