Ein Rekrut schaut sich die lebensgroßen Schattenfiguren der Unfallopfer an.
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Chronik

Ausstellung in Kaserne soll junge Raser abschrecken

In der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim (Flachgau) sollen echte Unfallwracks und Schattenfiguren von getöteten Jugendlichen auf das Thema Verkehrssicherheit aufmerksam machen. Mit den Soldaten erreicht die Aktion auch den Großteil der Unfallverursacher – junge Männer.

Die Aktion „Owe vom Gas“ zeigt das Schicksal von sieben jungen Menschen, die im Straßenverkehr ums Leben kamen. Ihre Geschichte ist auf lebensgroßen Umrissen niedergeschrieben. Neben den sieben Schattenfiguren stehen vor dem Soldatenheim in der Schwarzenbergkaserne auch zwei Unfallwracks.

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In der Ausstellung werden schwarze lebensgroße Pappfiguren gezeigt sowie Original-Unfallwracks.
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In der Ausstellung werden Original-Unfallwracks gezeigt sowie die Schicksale der Opfer erzählt.
Sabine Koch-Peterbauer spricht vor Rekruten.
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Die Rekruten haben die Möglichkeit mit Angehörigen von Unfallopfern zu sprechen wie mit Sabine Koch-Peterbauer.
Thomas Geierspichler spricht vor Rekruten.
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Auch Thomas Geierspichler steht als Gesprächspartner zur Verfügung.
Schwarze lebensgroße Pappfiguren stellen je ein Schicksal eines Unfallopfers dar.
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Jede dieser Schattenfiguren erzählt die Geschichte eines jungen Menschen, der im Straßenverkehr ums Leben gekommen ist.
In der Schwarzenbergkaserne sind zwei Zelte aufgebaut, dort stehen die Unfallwracks.
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Der Ausstellungsort in der Schwarzenbergkaserne wurde bewusst gewählt, um bei den jungen Männern mehr Bewusstsein für Verkehrssicherheit zu schaffen.

Unfallopfer und Angehörige erzählen

Den größten Eindruck auf die jungen Soldaten hinterließen die Erzählungen von Paralympics-Weltmeister Thomas Geierspichler, der seit einem Autounfall in seiner Jugend querschnittsgelähmt ist. Auch Sabine Koch-Peterbauer sprach mit den jungen Männern. Ihre Tochter war von einem Raser getötet worden.

„Vor allem wie die Mutter geredet hat, hat einen das sehr berührt. Man drosselt das Tempo doch drastisch nach so etwas“, sagte der 22-jährige Matthias Gassner. Auch Jonas Schönberger aus Nußdorf am Attersee hörte den Betroffenen zu: „Der Eindruck hält lange an, vor allem, wenn man sich die Geschichten der Leute durchlesen kann oder wie die Mutter von der jungen Frau gesprochen hat. Es ist erschreckend, vor allem, wenn man die ganze Familie hinterlässt.“

Raser sind meist junge Männer

Die Aktion in der Schwarzenbergkaserne ist Teil der Aktion „Owa vom Gas“, die sich gegen Raserei im Straßenverkehr richtet. Die Kaserne als Ausstellungsort wurde bewusst gewählt, sagte Stefan Schnöll, der Salzburger Verkehrslandesrat (ÖVP): „Wir sehen, dass wir da ein Zielpublikum haben, das besonders gefährdet ist: junge Männer. Da zu sein, ist schon ganz besonders für uns. Wir erwarten uns schon einiges, weil diese jungen Herren nicht nur oft Betroffene sind, sondern auch Multiplikatoren in ihren Freundeskreisen. Wenn sie diese Botschaft weitertragen, nämlich dass Raserei im Straßenverkehr lebensgefährlich ist, dann ist schon viel gelungen.“

„Owe vom Gas“: Prävention wirkt

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Aktionen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für junge Lenker. Neben dem Mehrphasenführerschein wurde auch auf Aufklärungsarbeit gesetzt. Die Zahlen der Verkehrstoten würden zeigen, dass die Präventionsarbeit wirke, sagte Martina Schlegel-Lanz, Direktorin des ÖAMTC Salzburg: „Wenn man zurückdenkt vor zirka zehn Jahren hatten wir 14 tote Jugendliche im Straßenverkehr und vor einem Jahr waren es zwei.“ Die Ausstellung in der Schwarzenbergkaserne ist für einen Monat geplant.

„Owe vom Gas“ in der Schwarzenbergkaserne