Die iranische Zeitung Hafteh Sobh berichtet von dem Tod der 22-jährigen Frau Mahsa Amini, die nach ihrer Festnahme durch die islamische Sittenpolizei am 16.9.2022 verstarb. (18.9.2022)
ATTA KENARE / AFP / picturedesk.com
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Politik

Demo gegen Kopftuch-Zwang und Irans Regierung

Iranerinnen, die frei in Österreich leben, und heimische Künstlerinnen protestieren am kommenden Sonntag beim Salzburger Hauptbahnhof wegen des Todes der 22-jährigen Mahsa Amini und der islamischen Gewaltherrschaft im Iran. Immer mehr Frauen widersetzen sich dort dem von der schiitischen Regierung verhängten Kopftuch- bzw. Hidschab-Zwang.

„Wir unterstützen die Menschen im Iran, die nun jeden Tag auf den Straßen für ihre Freiheit kämpfen“, schreibt dazu die Salzburger Künstlerin Lisa-Maria Thalmayr in ihrem Aufruf: „Wir wollen zeigen, dass es auch in Salzburg viele Stimmen der Befreiung gibt.“

Die Demonstration beginnt am kommenden Sonntag um 15.00 Uhr beim Südtirolerplatz vor dem Salzburger Hauptbahnhof.

„Es geht um Freiheit, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit“, so Thalmayr.

„Kopftücher als Symbole der Unterdrückung“

Die Organisatoren beziehen sich auch auf den mutmaßlich gewaltsamen und politisch motivierten Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini im Gewahrsam der so genannten „Sittenpolizei“ in Iran. Die Frau war festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht den islamischen Regeln entsprechend getragen und den damit verbundenen Zwang als Symbolik der systematischen Unterdrückung kritisiert hatte.

Die iranische Regierung unter dem ultrakonservativen Präsidenten Ebrahim Raisi und die so genannten „Revolutionsgarden“ des Regimes hatten zuvor begonnen, den Kontrolldruck zu erhöhen, was das öffentliche Verhalten insbesondere von Frauen betrifft.

Schon mehrere Dutzend Tote

Nach Masha Aminis Tod, mutmaßlich durch Polizeigewalt, eskalieren nun nicht nur in der Hauptstadt Teheran die Proteste – nicht nur gegen den Kopftuchzwang, sondern auch gegen das repressive Regime der schiitischen Mullahs im Allgemeinen. Mehrere Dutzend Menschen kamen ums Leben, seit der Staatschef ein „entschiedenes Vorgehen“ gegen Demonstranten anordnete. Beobachter sprechen von äußerst brutalem Vorgehen der staatlichen Einsatzkräfte.

Besonders auch in den Kurdengebieten des iranischen Nordwestens widersetzen sich immer mehr Frauen den Vorgaben der Regierung in Teheran.