Beleuchtetes Taxischild am Autodach
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

Kein Taxi auf Kurzstrecke: Innung bittet um Hinweise

In der Stadt Salzburg gibt es vermehrt Beschwerden, weil Taxilenker Fahrgäste ablehnen, die nur eine kurze Strecke fahren wollen. Die Taxiinnung spricht von „schwarzen Schafen“ und bittet um Meldungen, um dagegen vorgehen zu können.

Das Problem kommt in den letzten Wochen immer wieder vor: „Die Taxifahrer haben mich nicht mitgenommen, weil die Strecke zu kurz war“, schildert eine Salzburgerin. „Die haben mich gar nicht einsteigen lassen, sondern sie haben einfach das Fenster heruntergelassen und mit einer ziemlich abwertenden Handbewegung gedeutet: Das ist zu kurz, und sie sind einfach weitergefahren.“ Das ist nicht der einzige Fall. Auch eine Gruppe, die nicht befördert wurde, sorgte am Wochenende für Aufregungen.

„Kollegen, die absolut nicht ins Taxi gehören“

Besonders an stark frequentierten Wochenenden – wie zum Beispiel jüngst beim Rupertikirtag – wollen einige Taxifahrer keine Kurzstrecken fahren. Sie lehnten die Fuhren einfach ab, obwohl die kürzeren Fahrten genauso lukrativ sein könnten.

Das ärgert Erwin Leitner, Obmann der Salzburger Taxiinnung: „Leider gibt es immer noch Kollegen, die absolut nicht ins Taxi gehören. Das muss ich beinhart so sagen. Es gibt eine Beförderungspflicht. Das alleine sollte aber nicht den Ausschlag geben: Wenn ich Taxilenker sein möchte, ist jede Fahrt für mich gut und wichtig. Ich kann nicht einfach einen Fahrgast ablehnen, nur weil das eine kurze Strecke ist.“

Nach Meldung „können wir zur Behörde gehen“

Lehnt ein Taxilenker eine Fahrt ab, sollten sich die Fahrgäste bei der Taxiinnung in der Wirtschaftskammer melden. Nur so könne man gegen schwarze Schafe in der Branche vorgehen, sagt Leitner: „Darum ist es für mich wichtig: Wenn so etwas passiert, bitte die Kennzeichen aufschreiben, einen kurzen Bericht dazu. Dann können wir zur Behörde gehen. Das ist eine Übertretung der Landesbetriebsordnung. Nach mehrmaligen Übertretungen hoffe ich, dass wir den Kollegen aus diesem Gewerbe entfernen können. Denn im Endeffekt: Wenn wir so weitermachen würden wie diese Kollegen, hätten wir in Zukunft überhaupt keine Fahrgäste mehr.“

Wer von einem Taxi abgelehnt werde, der solle sich eines per App oder über die gängigen Hotlines bestellen, rät der Innungsobmann.