Kameradschaftsbund
ORF
Flugbild: Gerald Lehner
Politik

Friedenswallfahrt gegen den Krieg

Das Wort „Frieden“ habe angesichts des Krieges in der nahen Ukraine ganz besonderes Gewicht, betont der Salzburger Kameradschaftsbund. In „Verantwortung für Frieden und Versöhnung“ veranstaltet der Veteranenverband kommenden Sonntag die 36. Internationale Friedenswallfahrt nach Maria Plain.

40 Jahre nach den großen Friedensdemonstrationen in Europa gegen den Tod durch Atomwaffen scheint in Salzburg der Kameradschaftsbund die letzte Organisation zu sein, die für den Weltfrieden auf die Straße geht.

Auch „Vermisstenglocke“ läutet

Neben Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten des Bundesheeres erwartet der Veteranenverband auch wieder Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft, Abordnungen von anderen Kameradschaften und Traditionsverbänden sowie zahlreiche private Gäste aus dem In- und Ausland. Nach der Heiligen Messe in der Wallfahrtskirche im Norden der Landeshauptstadt endet das Treffen mit dem Läuten der „Vermisstenglocke“ von Maria Plain. Diese wurde 1959 für Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges gegossen und in den Turm gehängt.

Wallfahrtskirche Maria Plain Wallfahrt Pilger Wallfahrten Pilgerfahrt – Das Wort „Frieden“ habe angesichts des Krieges in der Ukraine wieder  besondere Bedeutung, betont der Salzburger Kameradschaftsbund. In „Verantwortung für Frieden und Versöhnung“ – so die Eigendefinition – veranstaltet der Veteranenverband kommenden Sonntag  die 36. Internationale Friedenswallfahrt nach Maria Plain.
Flugbild: Gerald Lehner
Die weithin sichtbare Wallfahrtskirche fungiert im Norden Salzburgs auch als Funk-Pflichtmeldepunkt für Flugzeugpiloten, die von Nordosten zum Salzburg Airport unterwegs sind oder von dort wegfliegen

Wallfahrt enstand im Dreißigjährigen Krieg

Diese im Salzburger Zentralraum weithin sichtbare Wallfahrtskirche wurde zwischen 1671 und 1674 nach Plänen von Giovanni Antonio Dario erbaut. Bis 1810 gehörte sie zur Universität, seit 1824 zum Salzburger Stift St. Peter.

Termin:

Die 36. Internationale Friedenswallfahrt beginnt am Sonntag, 2. Oktober 2022, um 9.00 Uhr bei der Plain-Linde, 9.30 Uhr Abmarsch zur Kirche, 10.00 Uhr Beginn der Veranstaltung

In Maria Plain wird das von einem unbekannten Maler stammende Gnadenbild der Heiligen Maria verehrt – in Verbindung mit einigen „Wunderheilungen“ und sonstigen Erscheinungen. Ursprung: Das Bild hatte 1633 den Brand in einem Bäckershaus im niederbayerischen Ort Regen überstanden und wurde mitten im Dreißigjährigen Krieg auf den Salzburger Plainberg gebracht. Damals entstand hier die erste Kapelle als Vorläuferin der Wallfahrtskirche.

Gnadenbild aus Augsburg zurückgeholt

Es ging symbolisch auch um den Schutz des politisch damals unabhängigen Fürstentums Salzburg vor Brandschatzung und Ausplünderung durch fremde Truppen. Der kleine Staat blieb letztlich auch vor der Kriegsteilnahme verschont. Fast 30 Jahre nach Kriegsende holte Erzbischof Max Gandolf 1676 das Gnadenbild wieder nach Maria Plain zurück. Es war in den Wirren der Zeit inzwischen nach Augsburg gelangt.