Noch immer gibt es in Griechenland im Vergleich zur übrigen EU sehr viele Arme und Kranke. Erwin Schrümpf aus Seekirchen (Flachgau) hat vor zehn Jahren die Griechenland-Hilfe als Ein-Mann-Abenteuer gegründet: „Dass sich das so entwickelt, daran habe ich nie gedacht am Anfang. Es ist unheimlich gewachsen. Wir haben 46 Klienten, junge Mütter und Studenten, die irgendwann selbständig leben sollen.“
Brennende Fähre hielt Schrümpf nicht auf
Bisher geriet die Salzburger Griechenlandhilfe oft an ihre Grenzen – zum Beispiel als Schrümpf auf einer brennenden Fähre festsaß, als die Griechenlandhilfe auf der Insel Lesbos voll in den Massenansturm von Aus- und Einwanderern sowie Flüchtlingen von der Türkei her hineingezogen wurde: „Diese Krisen haben unsere Arbeit massiv verändert. Wir haben gesehen, wo massive Hilfe nötig ist. Wie entwickeln wir, dass wir an speziellen Punkten rasch helfen können? Das waren die Fragen.“
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Bevölkerung von EU im Stich gelassen?
Rasch helfen, ohne politische oder große bürokratische Hürden – das ist eine der Herausforderungen der Initiative. Sie hat mittlerweile viele Unterstützer. Man braucht die Hilfe in Griechenland, auch wenn der Staat die strenge EU-Finanzaufsicht inzwischen hinter sich lassen konnte. Schrümpf sagt, davon spüre man in der Bevölkerung fast nichts: „Die Menschen müssen weiterhin kämpfen. Wir bräuchten einmal Politiker, die sich nicht nur hinstellen und auf die Zukunft vertrösten.“
Und so macht sich Erwin Schrümpf demnächst mit einem Gütertransport wieder auf den Weg nach Süden. Wie oft das noch sein muss, das traut er sich schon lange nicht mehr einzuschätzen.