Großelendekees auf der Hochalmspitze Maltatal – Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Chronik

Herbstbilanz: Gletscherschmelze dreimal so stark

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreimal so stark wie bisher.

Fast überall seien in den letzten Wochen innerhalb der Eismassen neue Felsinseln entstanden, betont Fischer.

Die Forscherin ist mit ihrem Team für Österreichs Akademie der Wissenschaften in Innsbruck stationiert: „Es gibt zwischen den Hohen Tauern in Salzburg, Kärnten und Tirol und dem westlichen Rand der Ostalpen an der Grenze zur Schweiz immer mehr große Hohlräume unter Gletschern.“ Diese könnten ab dem Frühsommer 2023 wieder gefährlich werden. Dann sorge wieder mehr Schmelzwasser für die Unterspülung der verbleibenden Zungen, so Fischer. Insgesamt sei die Gefahr kollabierender Eismassen – wie heuer auf der Marmolada – noch lange nicht gebannt.

Bildervergleich über den Sommer

Wir haben in salzburg.ORF.at dazu im Juli eine Reportage mit damals aktuellen Flugbildern der Abschmelzung und Einschätzungen der Expertin Andrea Fischer publiziert – den Link dazu finden Sie ganz unten.

Die hier folgenden Fotos sind vergangenen Freitag entstanden, 23. September 2022. Teils bedeckt schon Neuschnee die Eismassen, deren Grenzen aber noch gut erkennbar sind. Geflogen und fotografiert wurde so, dass die Außen- und Kernzone des Nationalparks nicht verletzt wurden – teils mit starkem Teleobjektiv:

Fotostrecke mit 16 Bildern

Großglockner Pasterze Glocknergruppe Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Großglockner mit Pasterze (rechts unten)
Großelendekees auf der Hochalmspitze Maltatal – Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Großelendkees auf der Hochalmspitze
Hochalmkees auf der Hochalmspitze Maltatal – Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Frische Felsinseln im Hochalmkees auf der Hochalmspitze. Rechts in 50 Kilometer Entfernung der Großglockner
Kleinelendkees auf dem Ankogel Maltatal – Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Kleinelendkees auf dem Ankogel über dem Maltatal
Tischlerkarkees Tischlerspitze Gastein   – Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Tischlerkarkees im hinteren Kötschachtal von Bad Gastein. Rechts hinten: Hochalmspitze
Schareckkees Schareck   – Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Ebenso stark geschrumpftes Schareckkees über dem Nassfeld bei Bad Gastein
Schlapperebenkees Schareck   – Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Schlapperebenkees beim Schareck über dem Gasteiner Nassfeld
Großglockner Pasterze Glocknergruppe Eiskögele Schneewinkelscharte Johannisberg Großes Wiesbachhorn Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Großglockner mit Schmelzwassersee und Pasterze
Großglockner Pallavicini Rinne Bergler Rinne Mayerl Rampe Glocknergruppe Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Großglockner: Die klassischen Eiskletter-Routen durch Pallavicini-Rinne, Bergler-Rinne und Mayerl-Rampe sind längst nahezu eisfrei, die Einstiegsbereiche auf dem Gletscher so weit abgeschmolzen, dass neue Felswände im untersten Teil freigelegt wurden
Großglockner Pasterze Glocknergruppe Eiskögele Schneewinkelscharte Johannisberg Großes Wiesbachhorn Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Großglockner mit Pasterze
Glocknergruppe Eiskögele Schneewinkelscharte Johannisberg Großes Wiesbachhorn Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Nordwestliche Trabanten des Glockners: Eiskogele, Schneewinkelscharte, Johannisberg. Hinten, Großvenediger, der höchste Berg Salzburgs
Großes Goldbergkees bzw. Vogelmaier-Ochsenkarkees Rauriser Sonnblick  – Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Goldbergkees bzw. Vogelmaier-Ochsenkarkees auf dem Hohen Sonnblick (Rauriser Tal). Hinten rechts: Großglockner
Großes Goldbergkees bzw. Vogelmaier-Ochsenkarkees Rauriser Sonnblick  – Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Unterer Teil des einst riesigen Goldbergkees beim Rauriser Sonnblick
 Klimawandel Klima 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Christian Singer
Hallstätter Gletscher auf dem Dachstein. Das Eis ist hier dermaßen abgeschmolzen, dass vorerst kein Liftbetrieb mehr möglich ist. Die Langlaufloipen sind beim Hunerkogel (links oben) jedoch schon gut gespurt
Trippkees auf der Hochalmspitze Maltatal – Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Flugbild: Gerald Lehner
Trippkees auf der Hochalmspitze. Links hinten: Glocknergruppe
WT-9 Kleinflugzeug Luftbilder F-HVAP Gletscher Gletscherschmelze Klimawandel Klima  Hohe Tauern 

Der heiße Sommer habe nach der Katastrophe auf der Marmolada (Trentino) keine weiteren Zusammenbrüche von Gletschern gebracht – wie befürchtet. Das sagt die Salzburger Gletscherforscherin Andrea Fischer aus St. Johann (Pongau). Die Abschmelzung sei heuer dennoch extrem gewesen – doppelt bis dreifach so stark wie bisher.
Gerald Lehner
Sparsames, schnelles und leises Leichtflugzeug des Typs Dynamic WT-9. Auf dem Weg über dem Hochkönig in Richtung Hohe Tauern

Leichtflugzeug im Einsatz
Bei dieser privat für die Akademie der Wissenschaften finanzierten Mission war am 23. September wieder ein Leichtflugzeug im Einsatz. Diese Dynamic WT-9 kann bei knapp 100 PS auch mit Benzin von der Tankstelle betrieben werden. Schadstoffbilanz, Energieeffizienz und Wirkungsgrad sind weitaus besser als bei den meisten Mittelklassewagen. Zum Vergleich: Die Strecke Salzburg-Venedig ist mit 25 Litern in einer Stunde und zehn Minuten möglich – gegenüber fünf bis sechs Stunden mit dem Auto.

Sahara-Staub im Frühjahr veränderte alles

Für sie war der heurige Sommer besonders interessant, weil schon Anfang Juli der schützende Altschnee aus dem letzten Winter fast komplett weggeschmolzen war. Es ging letztlich auch darum, dass der im Frühling 2022 mehrfach aus der Sahara in die Alpen eingewehte Wüstenstaub den Altschnee viel stärker erwärmte als in normalen Jahren. Die Eismassen waren dadurch wenig später in blankem Zustand und über zusätzliche Wochen der vollen Sommerstrahlung ausgesetzt – was eine Premiere nach Jahrhunderten gewesen sein dürfte.

Im Herbst nun sehr früher Neuschnee

Glaziologin Andrea Fischer ist froh, dass es heuer im Hochgebirge nun schon so viel Neuschnee gibt: „Zusammen mit den sehr kühlen Temperaturen hat das die Schmelze in den Alpen vorerst gestoppt."

Allerdings waren in den Hohen Tauern mit ihren Eisfeldern die jüngsten Schneefälle nicht so ergiebig wie in den Nordalpen, wo es aber keine markanten Gletscher mehr gibt. In den Tauern schimmert an Steilstufen – trotz der neuen Schutzschicht – noch immer das blanke Eis durch den Neuschnee. Fischer betrachtet diese Lage mit gemischten Gefühlen: "Die frische Schicht ist leider nur sehr kalter und leichter Pulver, der noch im Oktober wieder fortgeblasen werden könnte. Viel besser wären nicht ganz so tiefe Temperaturen mit feuchtem Neuschnee gewesen, der dann wieder voll durchfriert und nun einen schützenden Harschdeckel bilden würde.“

Oktober könnte noch Abschmelzung bringen

Die Fachfrau betont, bis Mitte Oktober könnte warmes Wetter noch die neue Schutzschicht der Gletscher wegtauen und das Eis weiter angreifen. Später im Jahr seien dann die Tage viel zu kurz und die Sonnenstrahlung zu schwach.

Blick ins Archiv: Gletscherschmelze im Frühsommer

Wer im Frühsommer zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbrach, erkannte manche Winkel nicht mehr wieder. Fast überall enorme Massenverluste – so früh im Jahr vielerorts nur noch blankes Eis ohne schützendem Schnee. Dieser Zustand trat sonst erst im September ein. Fotos von einem Erkundungsflug zeigen das Ausmaß der Gletscherschmelze – mehr dazu in salzburg.ORF.at (27.7.2022)