Die Gemeindevertretung stimmte am Donnerstagabend der Umwidmung des Grünlands in Gewerbegebiet und Verkehrsfläche mehrheitlich zu. Damit kam der Sonnenschutzhersteller der geplanten Firmenerweiterung um rund 120 Mio. Euro einen großen Schritt näher. Laut dem Unternehmen sollen bis 2035 rund 750 neue Arbeitsplätze entstehen.
Die Projektgegner von der Initiative „Rettet die Adnetfelder“ protestierten Donnerstagabend vor dem Gemeindeamt lautstark gegen den Beschluss. Sie fordern weiterhin den „Erhalt von wertvollem Grünland für weitere Generationen“ und warnen vor Lärm- und Verkehrsbelastung.
Eine Unterschriftensammlung für ein Bürgerbegehren scheiterte aber vorerst. Die Wahlbehörde erklärte die Unterschriften aus formalen Gründen für ungültig. Die Initiative will dagegen rechtlich vorgehen – mehr dazu in Schlotterer-Konflikt: Nächste Runde mit Anzeigen (salzburg.ORF.at; 21.9.2022).

Geplanter Baubeginn Ende 2023
Schlotterer visiert den Baubeginn für das dritte Werk wurde für Ende 2023 an, falls bis Jahresende 2022 alle Bewilligungen vorliegen. Nach der Fertigstellung sollen rund 1.350 Personen bei Schlotterer beschäftigt sein: „Mit dem aktuellen Beschluss der Gemeindevertretung, über den wir uns sehr freuen, geht das Projekt in die nächste Phase, das sind die rechtlichen Verfahren wie zum Beispiel Naturschutzrecht, Gewerberecht und Baurecht“, erklärte Schlotterer-Geschäftsführer Peter Gubisch.
Die Einwände der Anrainer sowie die Forderungen der Fachgutachter und die Auflagen der Gemeinde würden in den Plänen berücksichtigt. Das neue Werk werde CO2-neutral sein.
Starkes Wachstum auf Zukunftsmarkt
Die Schlotterer Sonnenschutz Systeme GmbH ist in den letzten Jahren stark gewachsen und nach eigenen Angaben Österreichs Marktführer für außenliegenden Sonnenschutz. In Adnet bietet die Firma derzeit 630 Jobs.
Das Unternehmen gehört zu einem Familienbesitz der IFN-Holding mit Sitz in Traun (OÖ), die auch Fenster- und Türen-Marken wie Internorm oder Topic vertreibt. 2021 erwirtschaftete Schlotterer einen Umsatz von 112 Mio. Euro – um 14 Prozent mehr als im Geschäftsjahr 2020.