Von Senecura betriebenes Seniorenheim in Salzburg Lehen von außen
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Politik

Pflegeskandal Lehen: Heftige Kritik an SPÖ

Der Senecura-Pflegeskandal in Salzburg-Lehen beschäftigt weiter die Politik. Heftige Kritik an der SPÖ gab es Mittwoch im Sonder-Sozialausschuss des Gemeinderates von Freiheitlichen und NEOS. Sie verweisen darauf, dass Senecura vor Jahren unter den Sozialdemokraten und Ex-Bürgermeister Heinz Schaden beauftragt worden sei.

Von NEOS heißt es, die gesamte Konstruktion mit dem profitorientierten Seniorenheim-Betreiber Senecura sei eine Idee der SPÖ gewesen. Gemeinderat Lukas Rößlhuber (NEOS) sagt, die „bösen Privaten“ hätten den Auftrag von einer roten Wohnbaugenossenschaft bekommen: „An diese wurde das Projekt wiederum unter dem damals roten Bürgermeister ausgelagert. Das ist eine ungeheure Peinlichkeit, dass sich die SPÖ nicht damit auseinandergesetzt hat, wer der eigentliche Urheber der ganzen Misere in Sachen Senecura ist.“

Freiheitliche fordern Konsequenzen

FPÖ-Gemeinderat Andreas Reindl fordert, dass die Akteure endlich zusammenarbeiten sollten: „Löst endlich diese menschenunwürdigen Probleme und Zustände. Und wenn ihr dazu nicht in der Lage seid, dann zieht bitte selbst die politischen Konsequenzen.“

Gemeinderat Kay-Michael Dankl von den Kommunisten kritisiert vor allem, dass der Lehener Pflegeskandal sich schon länger abgezeichnet habe, Warnungen seien ignoriert worden: „Es gibt seit Jahren Rettungssanitäter, Pflegebeschäftigte, Bewohner und Angehörige, die auf verschiedenen Kanälen versucht haben, ihre Hinweise auf Missstände anzubringen. Die wurden aber, wie sich jetzt herausstellt, in sehr vielen Fällen nicht gehört.“

Senecura-Pflege-Skandal Thema im Gemeinderat

Der Senecura-Pflege-Skandal in Salzburg-Lehen beschäftigt weiter die Politik. Nach dem Sonder-Sozialausschuss am Montag hat sich der Gemeinderat der Landeshauptstadt mit dem Thema befasst.

SPÖ sieht Landesregierung als zuständig

Die SPÖ in der Stadt Salzburg verwies Mittwochvormittag einmal mehr auf die Zuständigkeit des Landes. Die sozialdemokratische Gemeinderätin Sabine Gabath sieht aber auch die einst von ihrer Partei initiierte Vergabe des Lehener Betriebs an Senecura aus heutiger Sicht kritisch: „Was hat die Firma Senecura gemacht? Sie hat einfach die Betten voll belegt – wissentlich, dass sie kein Personal dafür haben. Nur weil sie auf Gewinne orientiert sind, ohne, dass ihnen das Leben der Bewohner wichtig war.“

Noch ist unklar, wie es in Salzburg-Lehen weitergehen soll. Donnerstag stehen die nächsten Krisengespräche auf dem Programm.