Auf dem Hochkalter bei Berchtesgaden wird Mittwoch die großen Suchaktionen der Einsatzkräfte fortgesetzt.
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Chronik

Zwei Vermisste: Suchaktionen gehen weiter

Bei Hollersbach (Pinzgau) und auf dem Hochkalter bei Berchtesgaden setzen Einsatzkräfte am Mittwoch ihre großen Suchaktionen fort. In Oberpinzgau wird ein 57-jähriger Einheimischer vermisst. Auf dem Hochkalter stürzte am Wochenende ein Niedersachse ab.

Das stürmische Wetter mit viel Neuschnee machte den Einsatzkräften im Hochgebirge in den vergangenen Tagen einen Strich durch die Rechnung. Der 24-jährige Bergsteiger auf dem Hochkalter wird weiter vermisst. Mittwochvormittag klart das Wetter ein wenig auf, sodass ein Hubschrauberteam starten konnte.

Hochkalter – Berchtesgadener Alpen
Flugbild: Gerald Lehner
Hochkalter mit herbstlichem Neuschnee, Archivbild von 2021

Hoffnung auf Chip im Handy des Vermissten

Die Flug- und Bergretter setzen nun einen Recco-Detektor ein – eine radargestützte „Rettungsboje“, die für die Suchflüge an einem Tau unter dem Hubschrauber befestigt wird. Ihre Signale werden – bei einem Sucherfolg – vom Chip im Handy des Abgängigen zum Detektor zurückgeworfen. Das System könnte so den Weg zum Vermissten weisen. Laut Fachleuten bestehen kaum noch Chancen, den verunglückten Niedersachsen lebend zu finden. Das zeigt auch die aktuelle Lage bei Schnee und Eis nach den jüngsten Stürmen in den Berchtesgadener Alpen:

Fotostrecke mit 6 Bildern

Auf dem Hochkalter bei Berchtesgaden wird Mittwoch die großen Suchaktionen der Einsatzkräfte fortgesetzt.
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Hubschrauberteam setzt zwei Bergrettungsmänner in der tiefverschneiten Wand ab. Sie beginnen an der – mit dem Radar-Detektor gefundenen – Stelle mit dem Sondieren und Graben
Auf dem Hochkalter bei Berchtesgaden wird Mittwoch die großen Suchaktionen der Einsatzkräfte fortgesetzt.
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Bergretter in der Wand
Auf dem Hochkalter bei Berchtesgaden wird Mittwoch die großen Suchaktionen der Einsatzkräfte fortgesetzt.
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Hochkalter Blaueisspitze Blaueis-Kar Berchtesgadener Alpen
Flugbild: Gerald Lehner
Archivbild aus dem Herbst 2021. Links das Blaueis-Kar mit Blaueisspitze und Hochkalter, wo der 24-Jährige vermisst wird. Links ganz hinten: Watzmann-Westwand
Auf dem Hochkalter bei Berchtesgaden wird Mittwoch die großen Suchaktionen der Einsatzkräfte fortgesetzt.
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Auf dem Hochkalter bei Berchtesgaden wird Mittwoch die großen Suchaktionen der Einsatzkräfte fortgesetzt.
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Aktuelle Suchaktion mit Recco-Detektor am Tau des Polizeihubschraubers

Erstes Signal kam von abgestürztem Wetterballon

Kurz nach 10.00 Uhr orteten die Teams am Mittwoch ein deutliches Signal in knapp 2.500 Meter Seehöhe. Die Hubschrauberbesatzung setzte dort gegen 11.20 Uhr per Winde zwei Bergetter mit einem Recco-Handsuchgerät ab, die die Signalquelle im Gelände weiter eingrenzten. Mit der Lawinensonde wurde genauer sondiert und dann mit der Schaufel gegraben. Gefunden wurde hier aber nur ein abgestürzter Wetterballon, dessen Funk-Modul ebenfalls das Recco-Signal reflektiert hatte.

Noch keine Spur von Vermisstem in der Salzach

Auch im Oberpinzgau verlief Mittwochnachmittag die große Suchaktion wieder nach einem 57-Jährigen wiededer an. Seit zweit Tagen sind bei Hollersbach viele Wasserretter und Feuerwehrleute im Einsatz – bisher vergeblich. Der 57-jährige Vermisste kam Samstag nach der Arbeit nicht mehr nach Hause. Sein Fahrrad wurde an der Salzach gefunden. Einsatzleiter Manfred Höger von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See sagt, alle Einheiten der Pinzgauer Wasserrettung seien im Einsatz – mit Booten und Jetski. Dazu kommen noch Taucher.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Wasserretter auf Boot im Kraftwerksbereich Gries
Manfred Höger
Die Suche nach dem 57-Jährigen blieb weiter erfolglos
Wasserretter bei Einsatzbesprechung
Manfred Höger
Wasserretter mit Boot auf Salzach
Manfred Höger
Wasserrettungsauto mit Boot
Manfred Höger

Insgesamt nahmen rund 65 Einsatzkräfte an der Suchaktion teil, darunter sieben Taucher, 14 Fahrzeuge, vier Boote, ein Tauchroboter, ein Jet-Ski und drei Rafting-Boote.