Pensionisten Spaziergang
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Wirtschaft

Debatte um Zuverdienstgrenze für Frühpensionisten

Frühpensionisten sollten so viel Geld dazuverdienen können wie sie wollen. Damit lässt jetzt die Chefin des Salzburger AMS, Jacqueline Beyer, aufhorchen. In Deutschland wurde diese Zuverdienstgrenze bereits abgeschafft. Das könnte der Wirtschaft helfen, meint Beyer.

Bis 65 müssen Männer in Österreich regulär arbeiten. Wer genug Versicherungsmonate hat, kann auch schon mit 62 in Pension gehen, bekommt dann aber um gut 15 Prozent weniger Pension – und zwar lebenslang. In den drei Jahren bis 65 kann derjenige zwar etwas dazuverdienen, aber nur bis zur so genannten Geringfügigkeitsgrenze von derzeit knapp 500 Euro im Monat. Verdient man mehr dazu, geht das auf Kosten der Pension.

Weil Arbeitskräfte aber dringend gesucht werden, schafft Deutschland die Zuverdienstgrenze für Frührentner ab. Das wäre auch für Österreich überlegenswert, sagt die Chefin des Salzburger Arbeitsmarktservice. Politisch wolle sie das nicht bewerten, aber: „Gerade ältere Personen, das bestätigen alle Betriebe, haben ein enormes Know-How. Dieses Potential weiter zu nützen, wenn beide Seiten das wollen, wäre sicher ein großer Anreiz.“

Buchmüller: Pensionssystem nicht zusätzlich belasten

Gegen eine Aufhebung der Zuverdienstgrenze für Frühpensionisten spricht sich ausgerechnet Wirtschaftskammerpräsident Peter Buchmüller aus. Das sei nämlich ein neuer Anreiz, möglichst früh in Pension zu gehen, und das belaste das Pensionssystem aufs Neue, argumentiert er. Unbedingt belohnt werden sollten laut Buchmüller aber jene, die bis zum Regelpensionsantrittsalter arbeiten und auch danach noch etwas tun wollen.

Sie sollten bis zu 1.000 Euro im Monat steuerfrei dazuverdienen dürfen. Das wäre ein echter Anreiz für Pensionisten und würde der Wirtschaft ein enormes Know-How sichern, sagt Buchmüller.