Felsentherme Bad Hofgastein
ORF
ORF
Wirtschaft

Bäder kämpfen mit hohen Energiekosten

Die hohen Energie- und Strompreise werden zunehmend auch zum Problem für heimische Bäder und Thermen. Für kleinere Thermen sei eine Verzehnfachung der Strompreise für das Jahr 2023 gar nicht mehr zu stemmen.

In der Felsentherme in Bad Gastein werden pro Tag 5.000 Kilowatt Stunden Strom verbraucht, also so viel wie ein Haushalt in einem halben Jahr. Und dass, obwohl das Wasser bereits mit 44 Grad aus den natürlichen Quellen sprudelt. „Wir brauchen unsere Becken nicht aufwärmen, sondern wir kühlen unser Wasser auf 34 Grad und aus dieser Restwärme gewinnen wir schon Energie, das haben wir bereits genutzt. Aber in Zeiten wie diesen möchte man da natürlich noch einmal mehr herausholen – auch mit Unterstützung einer PV-Anlage“, sagte Evelyn Lechner, Geschäftsführerin der Felsentherme.

Felsentherme Bad Hofgastein
ORF
Bei Strom habe man in der Felsentherme eine Verzehnfachung des Preise, die 2023 ins Haus stehen wird.

Sauna und Attraktionen brauchen viel Strom

Mit Wärmepumpen wird die Energie im Wasser genutzt – damit werden andere Anlagen beheizt. Den meisten Strom brauchen die Saunalandschaft und die Wasserattraktionen. „Wir haben Verdoppelungen in den Fernwärme, die wir aktuell quasi schon ´schlucken´ und kompensieren müssen und da sind wir in der glücklichen Lage, dass wir nicht so stark abhängig sind und das auch weiter ausbauen möchten,“ so Lechner.

Hohen Kosten nicht an Gäste weitergeben

Bei Strom habe man eine Verzehnfachung des Preise, die 2023 ins Haus stehen wird. Das würde für die Felsentherme eine Stromrechnung von fast einer Million Euro bedeuten. Die hohen Energiekosten wolle man jedenfalls nicht an die Badegäste weitergeben. Der Eintritt in die Felsentherme soll mit Jahresende etwa fünf Prozent teurer werden.

Sauna; Felsentherme Bad Hofgastein
ORF
Vor allem Attraktionen und Saunen brauchen viel Strom

Häuser werden auf Stromsparmodus umgestellt

Auch im Paracelsusbad in der Stadt Salzburg vervierfachte sich der Strompreis für das Jahr 2022 bereits. Dabei ist das Gebäude ganz neu und energieeffizient gebaut. Das Haus werde jetzt laufend auf Stromsparmodus gestellt. „Wir versuchen die Anlage so einzustellen, dass wir an Orten, wo es für den Kunden nicht spürbar ist, Energie sparen. Sei es, die Anlage in der Nacht herunter zu regulieren, gewisse Bereiche – die dem Kunden nicht zur Verfügung stehen – abzusperren, auszuschalten, genauso aber auch die Schaltzeiten der Anlage anzupassen,“ sagte der Betriebsleiter des Paracelsusbads, Sönke Eckl-Henningsen.

In den Thermen hofft man auf Unterstützung der Politik – mit dem Land führe man bereits Gespräche über Forderungen und Preisdeckelungen.

Thermen und Bäder hohe Energiekosten

Bäder und Thermen kämpfen zunehmend mit hohen Energiekosten