Chronik

Zoll erwischte Luxusuhren-Schmuggler

Am Salzburger Flughafen konnten vier Türken vom Zoll ertappt werden – sie hatten Luxusuhren im Wert von mehr als 500.000 Euro im Gepäck. Das geht aus dem Halbjahresbericht des Finanzministeriums hervor.

Die Männer reisten aus Istanbul nach Österreich ein und wollten nach ihrer Ankunft schon den Grünkanal des Flughafens passieren, als sie zur Kontrolle gebeten wurden. Die Zöllner fanden 15 Luxusuhren, ein Ziffernblatt, fünf Uhrenarmbänder und sechs Garantiekarten mit einem geschätzten Warenwert von mehr als 500.000 Euro.

Geschmuggelte Luxusuhren am Salzburger Flughafen
Bundesministerium für Finanzen
Zollbeamte am Salzburger Flughafen erwischten die Schmuggler

Deutlich mehr Zollaufgriffe bei Arzneimitteln

In den ersten sechs Monaten verzeichnete das Zollamt Österreich (ZAÖ) weiters deutlich mehr Aufgriffe illegaler Arzneimittel als im gesamten Jahr 2021, das zeigt der Halbjahresbericht: In 5.864 Fällen wurden 39.702 verbotene Einfuhren festgestellt, im Vergleichszeitraum 2021 waren es bei 3.419 Aufgriffen 151.200 Stück. Die zuvor zahlreichen Aufgriffe des Pferdeentwurmungsmittels Ivermectin gingen aber heuer deutlich zurück. Die Zahl der Anzeigen wegen illegalen Arzneimittelhandels stieg von rund 2.000 im 1. Halbjahr 2021 auf rund 6.000. ZAÖ-Chefin Heike Fetka-Blüthner analysierte: Die Verdreifachung lasse sich unter anderem auf das Mehr an Abfertigungen durch die eCommerce Regelung und damit steigende Kontrollen zurückführen. Auch Kleinsendungen müssen nun ab dem ersten Cent besteuert und damit vom Zoll abgefertigt werden.

„Schmuggel hört nicht auf, er verlagert sich“

Suchtgiftmeldungen gab es 2021 von Jänner bis inklusive Juni 1.491, heuer waren es 763, knapp 148 Kilogramm wurden sichergestellt. Diese Entwicklung hänge ebenfalls mit der Anmeldepflicht und dem verstärkten Kontrolldruck auch von Kleinsendungen in der 2. Jahreshälfte 2021 zusammen. Zudem seien mit den Sicherheitsbehörden Lieferketten unterbrochen worden.

Ein ähnliches Phänomen stellt der Zoll bei Produktpiraterie fest. Die Anzahl der Aufgriffe und der Wert der Originalwaren sind rückläufig. „Schmuggel hört nicht auf, sondern er verlagert sich. Die Routen verändern sich oder auch die Art, wie bzw. was geschmuggelt oder wie illegaler Handel betrieben wird“, so Fetka-Blüthner. Die Kontrollen würden dementsprechend angepasst. Die Anzahl der Fälle von Zigarettenschmuggel liegt heuer mit 1.066 Tabakwarenaufgriffen zwar über jener des ersten Halbjahres 2021 (780 Aufgriffe), die Menge ist aber deutlich niedriger: 418.143 Stück waren es bisher 2022, bis Ende Juni 2021 bereits fast doppelt so viele (818.377).