Pflegerin hält Hand einer alten Frau in Seniorenheim
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Politik

Heimaufsicht soll auf Qualität, nicht Formalia achten

Die Heimaufsicht des Landes soll weniger auf Formalia und mehr auf die tatsächliche Qualität der Pflege in einem Seniorenwohnhaus achten. Das wünschen sich die Pflegeverantwortlichen im Salzburger Magistrat. Das Land will die Vorschriften jetzt überarbeiten.

Der Katalog, nach dem die Landes-Heimaufsicht kontrolliert, stammt aus den Jahren 2002/2003. Damit sei er veraltet, erklärte Isabelle Heßler, zentrale Pflegedienstleiterin für die Seniorenheime der Stadt Salzburg. So seien Neuerungen der letzten 20 Jahre wie zum Beispiel Senioren-Wohngruppen in Heimen noch gar nicht in dem Aufsichtskatalog berücksichtigt.

„Welchen Part spielt die Pflege bei der Kontrolle?“

Außerdem werde bei Kontrollen zu sehr auf formale Kriterien wie die Größe oder die Pflicht-Ausstattung von Bewohnerzimmern geachtet, sagte Heßler. „Die Heimaufsicht prüft auch die Gestaltung oder die Farbe von Wänden oder wie viel Basteleien an der Wand hängen. Uns – als Träger in der Stadt Salzburg – geht es darum, welchen Part spielt die Pflege – wie ist die Qualität, wie ist die Wundpflege zum Beispiel. Wie stehts um Stürze, um Medikation.“ Es werde zwar zum Teil darauf geschaut, aber zu wenig, so Heßler.

Mehr Personal für Heimaufsicht des Landes

Das Landespflegegesetz werde jetzt überarbeitet – im Austausch mit den Seniorenheimträgern und auch der Stadt, kündigte Landessozialreferent Heinrich Schellhorn (Grüne) an. Die Kritik verwunderte ihn. „Eigentlich wollten die Träger immer weniger Kontrolle in der Vergangenheit. Wir haben immer sehr genau geprüft und das wurde in der Vergangenheit kritisiert. Die Landes-Heimaufsicht wird weiter genau kontrollieren und auch öfter, wenn wir mehr Personal zu Verfügung haben.“ Die Landesheimaufsicht soll jedenfalls von bisher drei Mitarbeitern aufgestockt werden, sagte der Sozialreferent.