Mehmet Ince und Mustafa Durgut waren Box-Champions und setzen sich nun gegen Gewalt im Stadtteil Lehen ein. Sie boxen mit Jugendlichen, fördern den Sport und Spitzensport, um die Gewalt von der Straße in den geschützten Raum mit Regeln von Fairness zu bringen: „Wir erziehen die Jugend so, dass sie nur boxen darf, wenn es der Trainer erlaubt. Wir wollen keine Schlägertypen.“
„Beim Boxen lernst du auch Verteidigung“
Den Weg zum Boxen in Lehen würden besonders viele Frauen suchen, schildert Trainer Durgut: „Reflexe und schnelles Denken sind wichtig, wenn dich jemand angreift. Du machst irgendwie deine Selbstverteidigung. Wie das gut funktioniert, das lernst du hier auch alles.“
Christina Riezler ist Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums: „Die Menschen lernen hier auch, wo man Grenzen überschreitet. Wie sage ich Nein, wie stoppe ich jemanden?“
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Neue Wege aus der Partnergewalt
Im ganzen Stadtteil werden auch Plakate und Flyer verteilt. Das Bewohnerservice will auch damit den Weg aus der Partnergewalt leichter machen, um möglichst viele Menschen zu schützen, wie Andrea Hohenwarter vom Bewohnerservice Lehen erzählt: „Wir wollen Gemeinwesenarbeit mit Gewaltschutz verbinden. Viele Frauen landen nicht in Institutionen, wo sie Hilfe bekommen.“
In Spendenboxen in Lokalen und Geschäften wird zusätzlich Geld gesammelt. Damit will man „Erste-Hilfe-Pakete“ für Opfer von Familiengewalt zusammenstellen.
„Immer mehr Menschen kommen zu uns“
An jedem ersten Donnerstag im Monat findet im Bewohnerservice eine Sprechstunde des Gewaltschutzzentrums statt, sagt Geschäftsführerin Riezler: „Wir haben immer mehr Menschen, die zu uns kommen oder anrufen. Es bricht ganz viel auf.“