Friedrich Schinagl von der Gewerkschaft VIDA will für seine Mitglieder deutlich mehr. Er verlangte am Mittwoch 2.000 Euro Mindestlohn. „Die Inflation ist dauerhaft auf über neun Prozent und was eigentlich das größte Problem ist – die wöchentliche Inflation ist über 19 Prozent gestiegen“, so Schinagl. Die Menschen können sich deswegen das normale Leben – wie Miete oder Lebensmittel – nicht mehr leisten. Der Herbst werde „heiß“, so Schinagl. Es könne bis zum Streik gehen.
Eisenbahngewerkschaft will Ziele ohne Streik erreichen
Eine der stärksten Einzelgruppierungen in der Gewerkschaft VIDA sind die Eisenbahner. 80 Prozent der Bahnmitarbeiter sind gewerkschaftlich organisiert. Günther Blumthaler aus Utttendorf (Pinzgau) ist Zentralbetriebsratsvorsitzender der ÖBB Infrastruktur und Verhandlungsleiter der Eisenbahner. Seine Forderungen nach mehr Lohn bewegen sich im zweistelligen Plus-Bereich. Erreichen will man das, ohne dass es zu Streiks bei der Bahn kommt. „Der Kunde ist uns heilig – der Arbeitnehmer, der Kollege, die Kollegin sind uns heilig. Also das wird die letzte Maßnahme sein, dass wir den Kunden wehtun. Die können sich selbst nur leisten, dass sie mit dem Zug fahren, weil sie sich Benzin und Diesel nicht leisten können.“
Forderungen deutlich höher als bei Metallern
Die Forderung der Gewerkschafter sind deutlich höher als zuletzt die Metaller verlangt hatten. Sie sind ja traditionell die ersten, die im Herbst ihre Forderungen für ein Lohn- und Gehaltsplus auf den Tisch legen. Mindestens 6,7 Prozent mehr waren das zuletzt, das entspricht der Inflation über die vergangenen zwölf Monate.
Samstagnachmittag will die Gewerkschaft in Salzburg für ihre Forderungen demonstrieren.