In 24 Fällen konnten Verunglückte seit Jahresbeginn 2022 nur noch tot geborgen werden. Bis Jahresende rechnen die Teams des Österreichischen Bergrettungsdienstes (ÖBRD) in Salzburg mit mehr als 700 Einsätzen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 waren es 624.
Vor allem in den vergangenen Monaten gab es besonders viele Alarmierungen für die Ehrenamtlichen. Der Berg werde zunehmend von den Massen als Sportgerät betrachtet, die Vorbereitung und Tourenplanung würden jedoch häufig fehlen. Dabei wären viele Unfälle vermeidbar, sagt ÖBRD-Landesleiter Balthasar Laireiter.

Todesgefahr durch mangelnde Planung
Am öftesten mussten die 1.400 Salzburger Bergretter heuer wegen Unfällen von Wanderern und Mountainbikern ausgerückt. Immer öfter sind auch Paragleiter in Not. Dazu kommen Hochtouren, wo es durch das Abschmelzen von Schnee- und Eisfeldern mehr Unfällen wegen Stein- und Eisschlages gibt. Aus manchen Schneefeldern seien mittlerweile eisige Felsabschnitte entstanden, die nun hochalpine Ausrüstung wie etwa Steigeisen erfordern.
Für Touren im hochalpinen Gelände seien außerdem Erfahrung und praktisches Wissen nötig. Andernfalls sollten solche Routen mit Hilfe von staatlich geprüften Berg- und Skiführern begangen werden, heißt es bei der Bergrettung.