Zwischen Saalfelden und Maria Alm (Pinzgau) haben Alpinisten, Flug- und Bergretter einen Mann, gerettet, der fast abgestürzt wäre. Der Deutsche erlitt auf dem Weg zum Riemannhaus einen Herzinfarkt. Nach einem schwierigen Einsatz konnte der Mann noch rechtzeitig ins Spital gebracht werden.
Bergrettung Saalfelden
Bergrettung Saalfelden
Chronik

Bergretter müssen immer öfter helfen

Die 1.400 Männer und Frauen der Salzburger Bergrettung müssen immer öfter ausrücken. Viele Bergsportler seien körperlich und mental schlecht vorbereitet, heißt es bei den Einsatzkräften. Es hapere weniger bei der Ausrüstung, sondern viel mehr bei Tourenplanung, Erfahrung und Kondition.

In 24 Fällen konnten Verunglückte seit Jahresbeginn 2022 nur noch tot geborgen werden. Bis Jahresende rechnen die Teams des Österreichischen Bergrettungsdienstes (ÖBRD) in Salzburg mit mehr als 700 Einsätzen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 waren es 624.

Vor allem in den vergangenen Monaten gab es besonders viele Alarmierungen für die Ehrenamtlichen. Der Berg werde zunehmend von den Massen als Sportgerät betrachtet, die Vorbereitung und Tourenplanung würden jedoch häufig fehlen. Dabei wären viele Unfälle vermeidbar, sagt ÖBRD-Landesleiter Balthasar Laireiter.

Saharastaub Sahara Staub Eissee  – Gletscher – Gletscherschmelze – Wer dieser Tage in Salzburg und Kärnten zu den Gletschern der Hohen Tauern aufbricht, erkennt manche Winkel nicht wieder. Fast überall riesige Massenverluste – und schon jetzt ist vielerorts nur noch blankes Eis zu sehen. Das ist ein Zustand, der sonst erst in September und Oktober eintritt. Fotos von einem  Erkundungsflug am Wochenende …
Flugbild: Gerald Lehner
Schwindende Gletscherzungen: Mehr Steinschlag, wenn auch der Permafrostboden auftaut (oben rechts)

Todesgefahr durch mangelnde Planung

Am öftesten mussten die 1.400 Salzburger Bergretter heuer wegen Unfällen von Wanderern und Mountainbikern ausgerückt. Immer öfter sind auch Paragleiter in Not. Dazu kommen Hochtouren, wo es durch das Abschmelzen von Schnee- und Eisfeldern mehr Unfällen wegen Stein- und Eisschlages gibt. Aus manchen Schneefeldern seien mittlerweile eisige Felsabschnitte entstanden, die nun hochalpine Ausrüstung wie etwa Steigeisen erfordern.

Für Touren im hochalpinen Gelände seien außerdem Erfahrung und praktisches Wissen nötig. Andernfalls sollten solche Routen mit Hilfe von staatlich geprüften Berg- und Skiführern begangen werden, heißt es bei der Bergrettung.