Gebäude der Vöcklabrucker Schulschwestern in der Schwarzstraße
ORF.at/Georg Hummer
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Bildung

Volksschule Schwarzstraße: Disput um Zukunft

Um die Zukunft der katholischen Privatvolksschule Schwarzstraße ist es schlecht bestellt: Das Schulressort der Stadt Salzburg hat jetzt offiziell bekundet, dass es künftig an dieser Stelle keinen Bedarf mehr für eine Volksschule hat. Kritik daran kommt von der Schulgemeinschaft

Der bisherige Betreiber – der Orden der Franziskanerinnen von Vöcklabruck – wird den Schulbetrieb im Jahr 2025 aufgeben. Im bisherigen vom Orden geführten Schul- und Kindergartenkomplex an der Schwarzstraße in der Salzburger Innenstadt brauche es für das städtische Schulressort in Zukunft nur mehr einen Kindergarten mit vier Gruppen, hat Vizebürgermeister Bernhard Auinger von der SPÖ jetzt offiziell den anderen Spitzen der Stadtpolitik und dem Stift Admont als Vertreter des Ordens mitgeteilt.

An den städtischen Volksschulen gebe es aktuell rund 100 freie Plätze. Damit sieht Auinger keinen Grund, dass die Stadt zwischen fünf und zehn Millionen Euro in den Erhalt der katholischen Privatvolksschule investiert. Denn die Erzdiözese Salzburg wäre zwar bereit, nach 2025 den Volksschulbetrieb weiterzuführen – dies allerdings nur, wenn die öffentliche Hand die Kosten für ein neues Schulgebäude übernimmt.

„Zehn Millionen für Privatschule nicht zu verantworten“

Das seien eben die angesprochenen fünf bis zehn Millionen Euro, sagt Auinger. So viel Steuergeld aus dem städtischen Bildungsbauprogramm für eine Privatschule zu bezahlen, könne er angesichts der vielen freien Plätze an städtischen Schulen nicht verantworten.

Beim Stift Admont betont man, dass man die Privatvolksschule auf jeden Fall bis 2025 weiterführen werde. In dem an der Schwarzstraße geplanten Wohnkomplex werde selbstverständlich auch ein Platz für den gewünschten viergruppigen Kindergarten vorgesehen. Die Pläne werden jetzt entsprechend abgeändert und überarbeitet.

Schwestern können altersbedingt nicht mehr arbeiten

Hauptgrund dafür, dass die Franziskanerinnen von Vöcklabruck den Schul- und Kindergartenbetrieb nicht mehr weiterführen können, ist die Überalterung der Klosterschwestern. Sie brauchen Pflege in einem Seniorenheim und können nicht mehr in der Schule arbeiten.

Für die vom Orden ebenfalls bisher an dem Standort Schwarzstraße betriebene Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) wurde dagegen eine Lösung gefunden: Sie wird von der Erzdiözese Salzburg übernommen und übersiedelt in einen Neubau auf dem Areal des kirchlichen Privatgynasiums Borromäum.

Schulgemeinschaft über Schulressort „verwundert“

Verwundert über die Position des Schulressorts der Stadt Salzburg zeigt sich indes die Schulgemeinschaft an der Volksschule der Franziskanerinnen in der Schwarzstraße. Dass es keinen Bedarf für die Volksschule „an dieser Stelle“ gäbe, widerspreche ganz klar den Fakten. Die Schulleitung müsse jedes Jahr Kinder, die in die erste Klasse gehen wollen, ablehnen, weil man keinen Platz habe.

Vor Beginn des neuen Schuljahres am Montag seien dies 40 SchülerInnen oder fast zwei gesamte Klassen, heißt es von der Schulgemeinschaft. Von fünf bis zehn Millionen nur für die Stadt Salzburg sei nie die Rede gewesen. Auch dies widerspreche den Fakten, kontert die Schulgemeinschaft.