Hochspannungsleitung durch grüne Landschaft
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Politik

„Fairkabler“ protestieren nun in Ennstal

Die Bürgerinitiative Fairkabeln beendet ihre Arbeit im Salzburger Flachgau, setzt aber den Protest gegen Freileitungen und für Erdkabel im Ennstal von Salzburg und der Obersteiermark fort. Dort wird gegen die Erneuerung einer 220.000-Volt-Leitung gearbeitet. Diese ruiniere das Landschaftsbild.

Die Gründung einer eigenen Salzburger Landespartei stehe mittlerweile nicht mehr zur Debatte, heißt es von den Fairkablern. Franz Fuchsberger ist Obmann und Gründer des Vereins Fairkabeln. Er stellt sich mittlerweile klar gegen die Gründung einer politischen Partei. Nach dem Ende des Protests waren solche Gerüchte aufgekommen.

„Zu wenig Themen für eine eigene Partei“

Fuchsberger sagt, es habe Pläne gegeben: „Ich selbst wollte aber nie Politiker werden und auch nicht Fairkabeln zu einer Partei umgestalten. Die wäre nicht breit genug aufgestellt. Wir haben nur das Energiethema, und das reicht für eine Partei nicht.“

Fuchsberger will sich mit Fairkabeln weiter politisch engagieren. Vor gut zwei Wochen wurde Fairkabeln Ennstal ins Leben gerufen.

Neue Front in Ennspongau und Steiermark

Gut 200 Menschen kämpfen hier gegen die Erneuerung einer 220kV-Hochspannungsleitung, sagt der Landwirt Johannes Steger aus Radstadt (Pongau): „Wir leben vom Tourismus, und das geht durch die Ortschaften durch. Es ist auch für die Ortsbilder eine Katastrophe. Die Masten werden bis zu 20 Prozent höher und bekommen eine Doppelbeseilung. Das schaut gleich viel hässlicher aus. Und es gibt gewisse Entwertungen von Grund und Boden.“

Eine Trassenänderung sei nicht möglich, entgegnet Fritz Wöber vom Leitungsbetreiber Austrian Power Grid: „Wir haben da wenig bis gar keinen Spielraum. Es ist extrem wichtig, dass diese Leitung rasch saniert und leistungsfähiger gemacht wird.“ Auch an eine Erdverkabelung denkt die APG im Ennstal nicht.

Bergmesse auf Nockstein am Samstag

Die Fairkabler kämpfen weiter für Erdkabel – wenn auch nicht mehr im Salzburger Flachgau. Dort setzt der Verein den offiziellen Schlussakt am Samstag bei einer Bergmesse auf dem Nockstein östlich des Gaisberg-Gipfels. Hier führt künftig die über viele Jahre schwer umstrittene 380er-Stromautobahn vorbei – mit ihren Riesenmasten.

Die Bürgerinitiative Fairkabeln beendet ihre Arbeit im Salzburger Flachgau, setzt aber den Protest gegen Freileitungen und für Erdkabel im Ennstal von Salzburg und der Obersteiermark fort.