Am 16. August waren insgesamt 26 Waldrappe in Salzburg abgeflogen und landeten nach einer Reise über Tirol, die Ebene des norditalienischen Flusses Po und den Apennin in der World-Wildlife-Fund-Oase (WWF) in Orbetello. Einer der 26 Vögel erlitt eine Flügelverletzung und musste mit dem Auto in das Winterquartier in die Toskana gebracht werden. Somit absolvierten aus dem ursprünglichen Vogelschwarm letztendlich 25 Waldrappe den Flug in den Süden.
Scouts mit Mit Leichtflugzeug auf dem Weg
Die Waldrapp-Küken, die in Zoos und Wildparks schlüpfen, kennen die Flugroute in ihr Winterquartier nicht. Deshalb mussten ihnen ihre menschlichen Ziehmütter den Weg in die Toskana in einem Ultraleichtflugzeug vorfliegen.
Waldrappe sind Teil eines Forschungsprojektes, an dem sich Österreich, Deutschland und Italien beteiligen. Bereits 2007 starteten die ersten Vögel, die in österreichischen Tierparks geboren und von oberösterreichischen Forschern aufgezogen worden waren, zu ihrer großen Reise nach Italien.
Das Projekt läuft seit 2002 – Ziel ist hier, die zu den Ibisvögeln zählenden Waldrappe nach rund 350 Jahren wieder im Alpenraum anzusiedeln.
Bei Rückflug auf sich allein gestellt
Ohne die Reise in den Süden würden die Tiere den Winter im Alpenraum nicht überleben. Die Rückkehr im Frühjahr nach Österreich sollen sie selbst antreten. Die glatzköpfigen Waldrappe lebten bis ins 17. Jahrhundert im Alpen- und Mittelmeerraum. Die illegale Jagd sei die Hauptursache, auf die drei Viertel der Todesfälle zurückzuführen sei.